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17.04.2016: FC Lugano vs. FC Thun 2:1 (2:0)

Nach dem Sightseeing ging es per pedes zum Stadio di Cornaredo, wo um 13:45 Uhr der FC Lugano in der Super League (höchste Spielklasse der Schweiz) auf den FC Thun traf. Tabellarisch Zehnter (und damit Tabellenletzter) gegen Sechsten. Damit war die Marschrichtung klar: Lugano benötigt jeden Punkt gegen den Abstieg. Und so legte die Mannschaft auch los. Thun kam kaum aus der eigenen Hälfte, Lugano drückte auf den Führungstreffer, der in der 23. Spielminute dann auch gelang. Eine schöne Hereingabe von links wird direkt in die Maschen gehauen. Zehn Minuten später verschätzt sich der Thuner Keeper beim herauslaufen. Der Gegenspieler ist eher am Ball, dreht sich, passt in die Mitte und sein dort stehender Mannschaftskollege lässt noch einen Thuner aussteigen und hämmert die Kugel ins Netz. Nach der Pause beginnen die Gäste nun, konsequenter nach vorne zu spielen und kommen in der 69. Spielminute zum Anschlußtreffer. Die letzten 20 Minuten werden dann noch einmal turbulent: Einiges an Chancen auf beiden Seiten, Gelb-Rot für die Gäste aber letztendlich große Erleichterung bei einem Großteil der Besucher als der Schiedsrichter endlich abpfeift.

Lugano, auch so ein Verein zu dem Daniel am Tag zuvor die ein oder andere Geschichte zu erzählen wusste. Gab es doch vor Jahren mal einen Präsidenten, der seinen Wagen aufgrund einer recht aussichtslosen Finnzsituation in den Luganer See steuerte. Angesteuert wurde das Stadio di Cornaredo heute von 2.633 Zuschauern, die trotz des Wetters wohl auch alle wohlbehalten ankamen. Aus Thun waren mindestens zwei Busse angereist,davon einiges an Ultras um die Red White Boys. Diese sangen auch den Großteil des Spiels entsprechend durch, selbst nach dem 1:0 für Lugano ging der Singsang entsprechend weiter. Wurde hier auf Deutsch gesungen, waren die heutigen Gastgeber um die Teste Matte italienisch unterwegs. Alles in allem also eher nichts besonderes. Auffällig auch hier: Nach Abpfiff gingen beide Teams in ihre jeweilige Kurve! Kostenlos gab es die Stadionzeitung, verteilt von netten jungen Damen an der Kartenkontrolle: DIN A5, 12 Seiten und in Farbe sowie auf italienisch.

Noch ein etwas älteres Stadion ist die Heimat des FC Lugano. Gibt es doch in beiden Hintertorkurven unüberdachte Stehplätze, auch wenn hier wohl etwa die Hälfte gesperrt ist. Dazu gibt es neben und vor der Haupttribüne noch ein paar Stehplätze, aber auch hier ist der Großteil abgesperrt. Haupt- und Gegengerade verfügen dagegen über überdachte Sitzplätze und beherbergten beim heutigen Wetter auch den Großteil der Zuschauer. Dazu eine kleine elektronische Anzeigetafel und Flutlicht, dass auch heute brannte. Wahrscheinlich aufgrund des Wetters und der tief hängenden Wolken?! Daneben gibt es aber auch eine Laufbahn sowie weitere Einrichtungen für die Leichtathletik. Alles in allem daher etwas weitläufiger.

Stadion: Stadio di Cornaredo Lugano
Zuschauer: 2.633
Eintritt: 20 CHF (ca. 18,20€)
Stadionzeitung: kostenlos


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15.04.2016: TSG Balingen vs. SSV Ulm 1846 Fußball 1:0 (0:0)

Auf dem Weg in die Schweiz stand am Freitagabend ein Stopp in Baden-Württemberg an. In der dortigen Oberliga traf die TSG Balingen auf den SSV Ulm 1846 Fußball. Wie eigentlich immer in den letzten Jahren haben es der Herr Schips (Europlan Online) und ich auch diesmal wieder nicht geschafft, uns direkt zu treffen. Aber auch das wird irgendwann mal funktionieren.

Dafür lag die Freikarte an der Kasse bereit und nach nettem Empfang direkt am Eingang ging es mit Hefeweizen und roter Wurst auf die Tribüne in Richtung Sprecherkabine. Wartete dort doch Ralph, über den der Herr Schips die Karte hat bereitlegen lassen. Da wurde ich auch gleich mehr oder weniger direkt erkannt (fremdes Gesicht und Jacke vom falschen Ausrüster 😉 ). Kurz noch ein wenig unterhalten habe ich mir dann einen Platz auf der Haupttribüne gesucht und das Spiel verfolgt.

Am Eingang lief doch einiges an Polizei herum und einige Beamte zwängten sich auch in ihre Turtles-Uniform. Warum auch immer. Es waren am heutigen Abend zwar offiziell 1.000 Zuschauer anwesend und auch einige Ulmer Gäste, allerdings sah es da nie nach Ärger oder ähnlichem aus. Auch wenn die Gäste nicht nur einmal mit dem Schiedsrichtergespann haderten. Als neutraler Beobachter kann ich da aber durchaus sagen, dass es da sehr, sehr wenig Fehlentscheidungen gab. Das Spiel an sich war recht unterhaltsam. Die Ulmer Spatzen hatten die besten und meisten Möglichkeiten ganz klar nach Standards. Aus dem Spiel heraus kam da vom Tabellenzweiten eher weniger (oder aber es wurden von der TSG unterbunden, Stichwort Standards). Die Balinger dagegen hatten ihre Chancen eher aus dem Spiel heraus. Die größte im 1. Durchgang sicherlich der Lupfer, der knapp rechts am Tor vorbeiging. Und auch in der zweiten Hälfte gab es eine große Chance, bevor dann richtig gejubelt werden konnte. In der 66. Spielminute konnte der Ulmer Keeper einen ersten Schuss im Strafraum noch klären, war dann gegen den Nachschuss aber machtlos. Auf dem Platz wurde es nun noch ein wenig hektischer. Der SSV warf letztendlich erfolglos alles nach vorne, um zumindest noch zum Ausgleich zu kommen, Balingen konterte, konnte hierbei aber ebenso wenig einen Erfolg erzielen. Für die Gäste ein Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft (mit dem FC Nöttingen), für Balingen drei wichtige Punkte, denn zwischen Platz 7 und 15 liegen auch gerade einmal zehn.

Die Heimseite wurde in der 2. Halbzeit ausdauernd von einigen Nachwuchskickern mit Fahnen und Trommel am Rand der Tribüne unterstützt. Aus Ulm waren sicherlich auch über 100 Fußballfreunde angereist, durchgehend supportet wurde allerdings „nur“ von etwa 25 bis 30 Ultras hinter der Zaunfahne „SU 99„. Stehen „durften“ die Gästefans auf der unüberdachten Gegengeraden, die in der Mitte lediglich durch Flatterband und zwei Ordner von der Heimseite getrennt war. Aber wie gesagt: Selbst das wäre heute sicherlich nicht einmal nötig gewesen. Die Stadionzeitung mit dem passenden Namen „Stadionmagazin“ gibt es kostenlos am Eingang: DIN A4, 72 Seiten und in Farbe.

Die Verpflegung wusste ebenfalls zu überzeugen: Hefeweizen (0,5l für 3€ – lokales Lehner aus dem Zollernalbkreis) sowie die rote Wurst (3€) und der Wecken mit Wurst (2€). Erwerb allerding nur, nachdem vorher ein Bon gekauft wurde. Dieser muss dann an der entsprechenden Stelle eingelöst werden. Das gilt auch für Pfandbons. Die Haupttribüne im Balinger Au-Stadion ist noch relativ neu! Eingeweiht wurde sie im Oktober 2014 mit einem Flutlichtspiel. Die Tribüne ist komplett überdacht und versitzplatzt. Insgesamt 609 Personen finden hier eine Sitzschale. Oder aber sie stehen im oberen Bereich hinter den Sitzplätzen. Weiterhin ist auch der sogenannte Business Club in der Hauptribüne untergebracht. Gestanden werden kann zum einen unter der Tribüne oder aber auf den drei anderen Seiten des Stadions. Hier gibt es sozusagen eine breite umlaufende Stufe und einen Graswall. Insgesamt finden hier etwa 8.000 Zuschauer Platz. Dazu gibt es natürlich Flutlicht. Vor der Haupttribüne existiert zudem noch ein Kunstrasenplatz, der auf einer Seite ebenfalls einen Ausbau von drei Stufen vorzuweisen hat.

Stadion: Au-Stadion Balingen
Zuschauer: 1.000
Eintritt: – (Haupttribüne normalerweise 9€)
Stadionzeitung: Stadionmagazin (kostenlos)


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14.02.2015: TSV Havelse vs. VfB Oldenburg 3:0 (3:0)

Schönstes Winterwetter mit Sonne und fast zehn Grad lockten ins Freie. Und da zum heutigen Start ins Punktspieljahr der Regionalliga Nord zudem der VfB Oldenburg beim TSV Havelse gastierte, stand ein kleiner Ausflug an. Etwas überrascht war ich dann doch vom Polizeiauflauf vor Ort. Aber da wurde mal wieder etwas zu einem Risikospiel gemacht, was man so wohl nicht nachvollziehen kann.

Einen guten und offensichtlichen Start legte dagegen der Gastgeber hier und heute hin. In der ersten halben Stunde fand der VfB Oldenburg im Endeffekt nicht wirklich statt. Havelse brachte einfachste Spielzüge (über die Außenbahnen, Flanke nach innen) zum Abschluß und führte so nach 15 Spielminuten bereits mit 3:0 (wobei der dritte Treffer mit Volleyabnahme und Einschlag im langen Eck wirklich sehenswert war). Wenn das so weitergegangen wäre, wäre das heute zweistellig geworden! Aber die Gäste fingen sich dann so ein wenig, auch wenn der TSV noch mindestens zwei hundertprozentige Chancen vergab. Nach dem Seitenwechsel kam Oldenburg besser ins Spiel und war vielleicht sogar besser als Havelse, aber vor dem Tor definitiv zu ungefährlich. Da dürfte man sich bei den Blauen von der Hunte in der Tabelle mit dem Blick wohl eher nach unten orientieren müssen. Für Havelse dürfte dagegen weder nach oben noch nach unten viel gehen.

Offiziell 586 Zuschauer waren am Valentinstag im Wilhelm-Langrehr-Stadion des TSV Havelse zugegen. Die für Havelser Verhältnisse recht hohe Zuschauerzahl lag zum einen sicherlich am Gästeanhang und zum anderen an der Valentinstag-Aktion „Ein Pärchen = Ein Ticket“. Der allgemeine Stadionbesucher scheint den Medien allerdings so einiges glaubwürdiges zu entnehmen („Seit vorsichtig wenn ihr da nach Abpfiff langgeht! Da kommen die Gäste raus!“) und auch die Polizei, Dein Freund und Helfer, sorgte für die Sicherheit der Gästeanhänger und eskortierte nach Abpfiff den einen Gelenkbus mit gleich vier vollen Mannschaftswagen zum Hauptbahnhof Hannover. Irrsinn olé! Bereits vor Anpfiff handelten ein paar sich vor dem Gästeeingang blickenlassende Gestalten „Nazis raus!“-Rufe ein. Beide Fangruppierungen brachten vor bzw. zum Anpfiff kleinere Choreographien zum Valentinstag zum Vorschein. Auf Heimseite eine Überziehfahne mit TSV-Herz und auf Gästeseite neben einer Zaun- und Blockfahne jede Menge rotes Konfetti. Gesanglich verlegte man sich auf VfB-Seite in erster Linie auf Unterstützung der Mannschaft wohingegen man auf Havelser Seite wohl eher an Beleidigungen und/oder Auseinandersetzungen mit den Gästen interessiert schien. Phasenweise war es aber auch sehr ruhig im Rund. Die Stadionzeitung „TSV aktuell“ gibt es kostenlos an der Kasse (wenn teilweise auch nur auf Nachfrage). Diesmal waren es 36 Farbseiten mit ein paar Informationen zum Spiel und zur Winterpause sowie jeder Menge Werbung. Bratwurst und Pils für jeweils 2€ wussten aber in der Sonne zu gefallen 🙂

Stadion: Wilhelm-Langrehr-Stadion Havelse
Zuschauer: 586
Eintritt: 6€
Stadionzeitung: TSV aktuell (kostenlos)


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19.04.2014: SFC Opava vs. 1. HFK Olomouc 1:1 (0:1)

So schnell wie eben möglich ging es nach Opava, wobei wir hier natürlich erst ankamen, als das Spiel bereits lief und der Gast vom 1. HFK Olomouc mit 0:1 führte. Einen großen Anteil daran (also an der Verspätung, nicht am Tor) hatte auch eine Art Schwertransport in Form eines Mähdreschers, der im Endeffekt die gesamte Straße blockierte und einen schönen Rattenschwanz an Autos hinter sich herzog. Zum Spiel selbst ist im Endeffekt auch nicht so viel zu sagen. Der Gästetrainer regte sich ein ums andere Mal auf, dass seine Jungs die heutigen Gastgeber vom SFC Opava immer wieder zu Möglichkeiten einluden und mindestens der Ausgleich somit nur eine Frage der Zeit war. So fiel dann gut 20 Minuten vor Ende der Partie auch der wohlverdiente Ausgleich und Opava hat damit gute Möglichkeiten, aus der 3. Liga mal wieder nach oben zu kommen. Fans und Stadion hätten es verdient! Ansonsten war im Endeffekt nur noch Marek Heinz auffällig. Ja, richtig gelesen: Der Marek Heinz. Mittlerweile 36 Jahre alt schnürt er die Schuhe nach wie vor und jagt für die Gäste dem Leder hinterher. Wobei: Jagen? Aufgefallen ist er heute, weil er sich im Stile eines alten Mannes seeeeeeehr viel Zeit ließ um bei seiner Auswechslung den Platz zu verlassen und dafür folgerichtig Gelb bekam 🙂

Unter den 1.624 Zuschauern waren auf der Haupttribüne auch einige Anhänger der heutigen Gäste. Allerdings kam man nicht ansatzweise an die Heimfans heran. Unterstützt von den befreundeten Fans von WKS Slask Worclaw gab es nicht nur jede Menge gegenseitige Freundschaftsbekundungen, sondern nach der Halbzeit auch eine schicke Choreo, die zeigen sollte, wohin der Weg in Zukunft führt (bzw. führen soll). Dazu „fuhr“ ein Bus gen 2. Liga und auf einer Fahne wurde die Ziele genannt. Das alles wurde, typisch polnisch, sehr lange oben gehalten. Und auch ansonsten merkte man das ein oder andere Mal, dass die polnischen Freunde doch um einiges besser organisiert sind. Stoffers gönnte sich noch eine Stadionzeitung und auch die Klobasa wusste zu gefallen. Und wenn man sonst nichts zu hat, treffen zumindest Teile unserer Reisegruppe Bekannte im Stadionhotel. Anders kann man die Freude vom Hofer wohl nicht beschreiben 😉

Und auch das Stadion gefiel! Drei von vier Tribünen sind überdacht und der Kasten wäre selbst für 1. Liga wohl noch zu groß. Dazu Flutlicht und ein Hotel direkt im Stadion, was wir im Anschluß auch in Anspruch nahmen. An der Naht zwischen Haupt- und Hintertorseite finden sich die Verkaufsstände inkl. einiger Bierzeltgarnituren und einem Zelt in dem der Getränkeverkauf vonstatten geht. Und aus dem Hotel kann man wohl auch jederzeit auf die Tribünen gehen (keine Ahnung, ob dort während der Spiele Ordner positioniert sind). Weiterhin findet sich in der Tribüne im 2. Stock auch noch eine Art Fankneipe, die natürlich noch supportet wurde und Stoffers von Einheimischen noch ein Plakat zum anstehenden Frauenfußball-Länderspiel gegen Estland am 26. April abstaubte 🙂

Stadion: Mestský stadion Opava
Zuschauer: 1.624
Eintritt: 40 Kc (ca. 1,50€)
Stadionzeitung:

08.11.2013: SC Austria Lustenau vs. SCR Altach 1:1 (1:0)

Pünktlich um 18:15 traf ich mich mit Daniel (FC Kreuzlingen) am Stadion des FCK am Bodensee. Von dort ging es per Auto nach Österreich, genauer gesagt nach Lustenau. Denn hier stand heute Abend das 25. Vorarlbergderby zwischen dem SC Austria Lustenau und dem SCR Altach auf dem Programm. Altach reiste dabei als Tabellenführer an und wollte das Derby natürlich gewinnen. Vor Anpfiff gab es auf beiden Seiten kleinere Choreographien. Auf Heimseite wurde vor der Nordtribüne neben einer mittig hochgezogenen Überziehfahne ein entsprechender Schriftzug am Tribünendach hochgezogen. Zusätzlich hing am Tribünendach und an der unteren Werbebande noch jeweils etwas Text (wir standen direkt auf der Tribüne, daher auch kein Foto davon). Im Gästebereich gab es eine Überziehfahne in Schwarz-Weiß, die mittig ein Herz präsentierte.

Auf dem Feld entwickelte sich ein gutes Spiel, wobei mir der für ein Derby eigentlich typische Hass bzw. die Aggressivität auf dem Platz etwas fehlte. Das sollte sich aber im Verlauf der Partie noch ändern. Altach zu Beginn mit den etwas besseren Möglichkeiten, unter anderem einen Pfostentreffer. Das vielumjubelte Tor fiel dann aber auf Heimseite. Daraufhin setzte zumindest von Ultraseite auch ein wenig Gepöbel in Richtung Gästebereich. Der SCR schwächte sich zudem durch eine gelb-rote Karte vor dem Seitenwechsel auch noch selbst. Dumm, wenn man schon Gelb hat und dann noch eine Schwalbe im Strafraum provoziert. Wobei der Schiedsrichter jede Schwalbe im Strafraum mit Gelb bestrafte. Und das müssten heute drei oder vier gelbe Karten gewesen sein! Nach dem Seitenwechsel die Hausherren auch aufgrund einer Person mehr mit einem Chancenübergewicht. Ab gut 15 Minuten vor Ende übernahm dann Altach trotz Unterzahl das Zepter. Lustenau hatte zwei große Chancen, nach der letzten fährt Altach dann aber einen Konter und vollendet diesen mit dem Ausgleich zum 1:1. Kurz zuvor war auch ein Austria-Akteuer nach einer Schwalbe im Strafraum mit Gelb-Rot vom Platz geflogen! Jetzt wogte das Spiel noch ein wenig hin und her, es bleib aber beim Unentschieden und wir machten uns über einen kleinen Umweg wieder nach Kreuzlingen bzw. Konstanz auf.

Überraschend voll war es dann im Reichshofstadion in Lustenau. Offiziell 7.000 Zuschauer waren anwesend, was anhand der Kapazität von etwas über 8.000 auch sehr gut hinkommt. Auf beiden Seiten gibt es entsprechende Ultragruppierungen, die (nur?) heute allerdings lediglich durch recht monotonen Singsang auffielen und so auch den Rest des Stadions nie mit einbinden konnten. Der spielunabhängige Singsang nervte dann mit der Zeit auch ein wenig. Nach Abpfiff ging im Gästebereich dann ein Durchgang zu der kurzen Verbindungsstraße auf, auf der sich auch so gut wie keine Polizei befand. Die herausstürmenden machten sich auch gleich auf den Weg in Richtung Heimkurve. Laut Daniel sprachen diese noch recht jungen Leute aber überraschenderweise alle schweizer Dialekt (was er als Schweizer ja durchaus beurteilen kann). Laut einem Zeitungsartikel (siehe Fotogalerie) waren es auf Altacher Seite Anhänger des Eishockeyvereins HC Davos, auf Lustenauer Seite demnach Anhänger des FC Ausgburg). Die Polizei ist dann mit Blaulicht entsprechend hinterher. Hätte man dort aber auch alles vermeiden können, wenn man mal das offensichtliche betrachtet hätte und einfach ein, zwei Einsatzfahrzeuge gleich in der Straße geparkt hätte. Spricht nicht gerade für eine gute Organisation! Gut organisiert war hingegen die reichhaltige und abwechslungsreiche Verpflegung im Stadion. Im Prinzip gab es ein richtiges Verpflegungsdorf, in dem man nirgendwo lange anstehen musste. Das war wirklich gut gelöst und geschmeckt hat die hausgemachte Wurst auch 1a. Die Stadionzeitung „Austria Kurier“ liegt kostenlos aus und bietet auf 12 Seiten (DIN A5, Schwarz-Weiß, Umschlag Farbe) ein paar Informationen zur Partie.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Stadion selbst. Das Reichshofstadion sieht von außen wie ein Provisorium aus. Fest installiert ist lediglich die versitzplatzte Haupttribüne sowie ein paar Steinstufen auf der Gegengerade. Beide Hintertorseiten besitzen Stahlroh-Stehtribünen, die erst für das recht große Fassungsvermögen sorgen. Diese stehen entsprechend auch auf der Laufbahn, so dass mehr oder weniger ein reines Fußballstadion entsteht. Überdacht ist allerdings (neben der Haupttribüne) nur der Stehbereich der Heimanhänger. Geparkt werden konnte auf zwei größeren Wiesen hinter dem Stadion wobei man den Fußweg dann auf ein paar Gleisen zurücklegen konnte. Diese werden aber schon länger nicht mehr genutzt, wie uns eine dort plazierte Sitzbank mit besten Blick auf den B-Platz urteilen ließ. Bei Regenwetter werden diese Parkplätze aber sicherlich keinen Spaß machen …

Stadion: Reichshofstadion Lustenau
Zuschauer: 7.000
Eintritt: 11€
Stadionzeitung: Austria Kurier (kostenlos)

07.11.2013: FC St. Gallen vs. Valencia CF 2:3 (1:1)

Nach dem Belgrad-Wochenende standen in den Folgetagen ein paar Tage am Bodensee bzw. der Ostschweiz auf dem Programm. Schwerpunkt hier (natürlich) Kreuzlingen mit seinem Fußballclub 🙂 Aber es bot sich natürlich an, unter anderem die von der UEFA dargebotenen Veranstaltungen mit einzuplanen. Daher führte der Weg am Donnerstag nach St. Gallen um dem Europa League-Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem Valencia CF beizuwohnen. Allerdings sind Eintrittspreise zu solchen Partien ja mittlerweile auch abartig, aber die Karten verkaufen sich ja trotzdem …

Beim Betreten des Einkaufszentrums bzw. der AFG-Arena wurde auch sofort ersichtlich, dass eine etwas größere Choreographie geplant ist. Ausliegendes Material und Erklärungszettel wiesen darauf hin, dass zum Einlauf der Mannschaften bis zum Anpfiff auf allen Tribünen (mit Ausnahme des Gästebereichs) Zettel in verschiedenen Farben hochgehalten werden sollen. Im Fanbereich wurde dazu noch eine Wappenfahne hochgezogen. Hat mit den Zetteln nicht überall geklappt, was aber auch daran lag, dass der Schweizer wohl eher mit bzw. nach dem Anpfiff seinen Platz einnimmt um ihn bereits vor der Halbzeit wieder Richtung Verpflegungsstand zu verlassen. Sehr zur Freude der Balljungen wurden die Zettel dann zusammengeknüllt auf das Spielfeld entsorgt. Der Großteil mit dem Anpfiff, vereinzelt auch während des Spiels um Schiedsrichterassistenten, Fotografen oder Gästespieler „abzuwerfen“.

Das Spiel entwickelte sich ganz nett 🙂 Bei Valencia sah man, dass sie wirklich gut mit dem Ball umgehen können (viele Ein-Kontakt-Pässe), aber es kam letztendlich doch zu wenig dabei rum. Nach einer guten halben Stunde zappelte der Ball dann aber doch im Netz von St. Gallen. Zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht ganz verdient. Aber nur sieben Minuten später konnte das Stadion das erste Mal lautstark jubeln: Der Ausgleich. Mit diesem 1:1 ging es dann auch in die Kabinen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff dachte ich dann, dass das Spiel gelaufen ist: Rot für den FCSG nach einer dummen Notbremse (Halten) im Strafraum. Riesenjubel aber, das der Heimkeeper den schwach geschossenen Strafstoß hielt. Valencia schien trotzdem etwas Oberwasser zu bekommen, davon zeugen unter anderem insgesamt drei Pfostentreffer der Gäste (einer allerdings bereits in Halbzeit 1). St. Gallen konterte mit einem Mann weniger auf dem Platz und hatte damit sogar Erfolg. In der 66. Minute das lautstark gefeierte 2:1 für die Hausherren. Aber Valencia setzte seine spielerische Überlegenheit nun doch noch um. Dem Ausgleich in der 76. Minute folgte zehn Minuten später der 2:3-Siegtreffer. So konnten die Gäste drei, sicherlich nicht ganz verdiente, Punkte feiern und St. Gallen hat sich damit wohl aus der Europa League verabschiedet.

Ausverkauft meldete die AFG-Arena an diesem Spieltag. Und das bei Eintrittspreisen, die zum Großteil über 44 CHF lagen. Der einzig leere Bereich im Stadion war der Gästeblock. Hier waren sicherlich keine 80 Fans vor Ort. Dazu vereinzelt noch Valencia-Anhänger im Rest des Stadions. Die Heimseite um Green Power 2004 supportete dagegen die gesamten 90 Minuten durch, wobei alle Lieder entsprechend lange gehalten wurden. Zudem müssen die Fahnenschwenker wohl auch nicht ins Fitnessstudio, den auch sie waren die gesamten 90 Minuten ununterbrochen im Einsatz. Zur Choreo wurde ja oben bereits etwas geschrieben. Bei „Steht auf für den FCSG“ stand dann auch wirklich das gesamte Stadion, ansonsten wurde auf den anderen Tribünen nur hin und wieder mal mit rythmischen Klatschen in die Gesänge eingestimmt sowie nach der zwischenzeitlichen Führung auch mal mit gesungen und Richtung Gästeblock gestikuliert. Nichts aufregendes also. Das Informationsblättchen (Stadionzeitung trifft es nicht wirklich) zum Spiel selbst konnte auch nicht so wirklich viel. Es fand sich nicht einmal die Tabelle zur Europa League-Gruppe darin.

Das Stadion bzw. die Arena: Ja, was soll ich dazu schreiben? Typischer Neubau mit integrierter Shopping Mall und angrenzendem Ikea. Ich denke mal, passend hat es die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) i ihrem Artikel zum Spiel formuliert: „[…] In den Auswärtsspielen zuvor, in Moskau oder Swansea, hatten die Ostschweizer in Stadien gespielt, die etwa so aussahen wie ihre eigene Arena: Funktional, aber nicht besonders beeindruckend. […]„. Damit dürfte eigentlich alles gesagt sein. Und auch die Abreise mit Sonderbussen in Richtung Bahnhof St. Gallen hätte sicherlich noch etwas besser gestaltet sein können. Sprich an der dafür vorgesehenen Haltestelle hätte auch mal mehr als nur der Linienbus halten dürfen.

Stadion: AFG-Arena St. Gallen
Zuschauer: 16.951
Eintritt: 65,80 CHF (ca. 53€)
Stadionzeitung: UEFA Europa League-Blättchen (kostenlos)