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08.11.2013: SC Austria Lustenau vs. SCR Altach 1:1 (1:0)

Pünktlich um 18:15 traf ich mich mit Daniel (FC Kreuzlingen) am Stadion des FCK am Bodensee. Von dort ging es per Auto nach Österreich, genauer gesagt nach Lustenau. Denn hier stand heute Abend das 25. Vorarlbergderby zwischen dem SC Austria Lustenau und dem SCR Altach auf dem Programm. Altach reiste dabei als Tabellenführer an und wollte das Derby natürlich gewinnen. Vor Anpfiff gab es auf beiden Seiten kleinere Choreographien. Auf Heimseite wurde vor der Nordtribüne neben einer mittig hochgezogenen Überziehfahne ein entsprechender Schriftzug am Tribünendach hochgezogen. Zusätzlich hing am Tribünendach und an der unteren Werbebande noch jeweils etwas Text (wir standen direkt auf der Tribüne, daher auch kein Foto davon). Im Gästebereich gab es eine Überziehfahne in Schwarz-Weiß, die mittig ein Herz präsentierte.

Auf dem Feld entwickelte sich ein gutes Spiel, wobei mir der für ein Derby eigentlich typische Hass bzw. die Aggressivität auf dem Platz etwas fehlte. Das sollte sich aber im Verlauf der Partie noch ändern. Altach zu Beginn mit den etwas besseren Möglichkeiten, unter anderem einen Pfostentreffer. Das vielumjubelte Tor fiel dann aber auf Heimseite. Daraufhin setzte zumindest von Ultraseite auch ein wenig Gepöbel in Richtung Gästebereich. Der SCR schwächte sich zudem durch eine gelb-rote Karte vor dem Seitenwechsel auch noch selbst. Dumm, wenn man schon Gelb hat und dann noch eine Schwalbe im Strafraum provoziert. Wobei der Schiedsrichter jede Schwalbe im Strafraum mit Gelb bestrafte. Und das müssten heute drei oder vier gelbe Karten gewesen sein! Nach dem Seitenwechsel die Hausherren auch aufgrund einer Person mehr mit einem Chancenübergewicht. Ab gut 15 Minuten vor Ende übernahm dann Altach trotz Unterzahl das Zepter. Lustenau hatte zwei große Chancen, nach der letzten fährt Altach dann aber einen Konter und vollendet diesen mit dem Ausgleich zum 1:1. Kurz zuvor war auch ein Austria-Akteuer nach einer Schwalbe im Strafraum mit Gelb-Rot vom Platz geflogen! Jetzt wogte das Spiel noch ein wenig hin und her, es bleib aber beim Unentschieden und wir machten uns über einen kleinen Umweg wieder nach Kreuzlingen bzw. Konstanz auf.

Überraschend voll war es dann im Reichshofstadion in Lustenau. Offiziell 7.000 Zuschauer waren anwesend, was anhand der Kapazität von etwas über 8.000 auch sehr gut hinkommt. Auf beiden Seiten gibt es entsprechende Ultragruppierungen, die (nur?) heute allerdings lediglich durch recht monotonen Singsang auffielen und so auch den Rest des Stadions nie mit einbinden konnten. Der spielunabhängige Singsang nervte dann mit der Zeit auch ein wenig. Nach Abpfiff ging im Gästebereich dann ein Durchgang zu der kurzen Verbindungsstraße auf, auf der sich auch so gut wie keine Polizei befand. Die herausstürmenden machten sich auch gleich auf den Weg in Richtung Heimkurve. Laut Daniel sprachen diese noch recht jungen Leute aber überraschenderweise alle schweizer Dialekt (was er als Schweizer ja durchaus beurteilen kann). Laut einem Zeitungsartikel (siehe Fotogalerie) waren es auf Altacher Seite Anhänger des Eishockeyvereins HC Davos, auf Lustenauer Seite demnach Anhänger des FC Ausgburg). Die Polizei ist dann mit Blaulicht entsprechend hinterher. Hätte man dort aber auch alles vermeiden können, wenn man mal das offensichtliche betrachtet hätte und einfach ein, zwei Einsatzfahrzeuge gleich in der Straße geparkt hätte. Spricht nicht gerade für eine gute Organisation! Gut organisiert war hingegen die reichhaltige und abwechslungsreiche Verpflegung im Stadion. Im Prinzip gab es ein richtiges Verpflegungsdorf, in dem man nirgendwo lange anstehen musste. Das war wirklich gut gelöst und geschmeckt hat die hausgemachte Wurst auch 1a. Die Stadionzeitung „Austria Kurier“ liegt kostenlos aus und bietet auf 12 Seiten (DIN A5, Schwarz-Weiß, Umschlag Farbe) ein paar Informationen zur Partie.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Stadion selbst. Das Reichshofstadion sieht von außen wie ein Provisorium aus. Fest installiert ist lediglich die versitzplatzte Haupttribüne sowie ein paar Steinstufen auf der Gegengerade. Beide Hintertorseiten besitzen Stahlroh-Stehtribünen, die erst für das recht große Fassungsvermögen sorgen. Diese stehen entsprechend auch auf der Laufbahn, so dass mehr oder weniger ein reines Fußballstadion entsteht. Überdacht ist allerdings (neben der Haupttribüne) nur der Stehbereich der Heimanhänger. Geparkt werden konnte auf zwei größeren Wiesen hinter dem Stadion wobei man den Fußweg dann auf ein paar Gleisen zurücklegen konnte. Diese werden aber schon länger nicht mehr genutzt, wie uns eine dort plazierte Sitzbank mit besten Blick auf den B-Platz urteilen ließ. Bei Regenwetter werden diese Parkplätze aber sicherlich keinen Spaß machen …

Stadion: Reichshofstadion Lustenau
Zuschauer: 7.000
Eintritt: 11€
Stadionzeitung: Austria Kurier (kostenlos)

30.09.2011: SKN St. Pölten vs. FC Blau-Weiss Linz 0:1 (0:1)

Von Amstetten aus ging es weiter auf die Autobahn und nach St. Pölten. Dort stand um 20:30 Uhr in der „Heute für Morgen“-Erste Liga die Begegnung zwischen dem SKN St. Pölten und dem FC Blau-Weiss Linz auf dem Programm. SKN steht in diesem Falle übrigens nicht für einen Sponsorennamen sondern für Sportklub Niederösterreich, darf man in diesem Land ja durchaus auch mal erwähnen 😉 Allerdings fand der SKN in der ersten Halbzeit nicht wirklich statt. Die Gäste bestimmten Spiel und Tempo und erzielten in der 28. Minute das 0:1. Danach lässt sich bei Linz wenn nur die mangelnde Chancenauswertung anmerken. Spielerisch war das wirklich gut. Nach dem Seitenwechsel wachte St. Pölten nun etwas mehr auf und erspielte sich so nach einer guten Stunde ein paar mehr Chancen, konnte allerdings keine dieser Möglichkeiten mehr nutzen. Linz, kurz vor Ende der Partie auch noch in Unterzahl nach einem dummen Foul von einem Spieler der bereits kurz zuvor Gelb gesehen hatte, brachte das Ergebnis, sehr zur Freude der mitgereisten Fans, über die Zeit und feierte die drei Punkte nach Abpfiff ausgelassen.

Begleitet wurden die Blau-Weissen von einigen Fans. So um die 300 Gästeanhänger dürften es schon gewesen sein, die sich im „Gästeblock“ breit machten und ihr Team die gesamten 90 Minuten gesanglich unterstützten. War im Prinzip auch die gesamte Zeit über auf der gegenüberliegenden Seite zu hören. Insgesamt waren es 1.800 Zuschauer auf dem Voithplatz ein. Eine kleinere Gruppierung von Heimfans (Wolfbrigade) machte es sich am Ende der Gegengeraden gemütlich und unterstützte St. Pölten von dort aus fahnenschwenkend und singend. Eine Stadionzeitung gab es wohl leider nicht und die Gutscheine für 2+1 Longdrink, einzulösen nur im Partyzelt (!), nutzten wir auch nicht 🙂

Der Voithplatz, der ein Fassungsvermögen von gut 8.000 haben dürfte, ist noch eine alte Anlage, wie sie zumindest mir persönlich sehr gut gefällt. Leider wird aber auch dieses Stadion bald Geschichte sein, man baut/plant (Niederösterreich-Arena, Fassungsvermögen: 8.000) bereits eine neue Arena. Ausgebaut sind mehr oder weniger drei Seiten des Voithplatzes. Neben einer kleinen, schmalen, überdachten und versitzplatzten Haupttribüne gibt es die unüberdachte Gegengerade mit Steh- und Sitzplätzen sowie dem Sprecherturm und eine Hintertorseite für die Gästefans mit immerhin ein paar Stufen. Die andere Hintertorseite wird zwar auch zum Stehen genutzt, besteht aber in erster Linie aus einem recht weitläufigen Graswall. Dürfte bei Regen hier interessant werden 😉 Dieser Bereich beinhaltet auch die kleine Anzeigetafel. Dazu gibt es, bei dieser Anstoßzeit ja auch notwendig, Flutlicht. Während des Spiels bildeten sich hier auch ein paar Nebelschwaden, die sich allerdings aufgrund des offenen Platzes nicht wirklich hielten.

Nach dem Abpfiff ging es für uns mit dem Auto weiter gen Osten, übernachtet wurden in einem italienischen Restaurant etwas abseits der Autobahn, dass auch Gästezimmer vermietet.

Stadion: Voithplatz St. Pölten
Zuschauer: 1.800
Eintritt: 10€
Stadionzeitung: