Zurück vom AFC Asian Cup sollte es nun auch in heimischen Gefilden für den SV Arminia Hannover endlich weitergehen. Bei zwar kühlem aber trockenem Wetter war der Goslarer SC 08 zu Gast. Arminia startete gleich mit Neuzugang Denys Repetylo in der Anfangsformation, wohingegen Hans-Martin Schneider in der 57. Spielminute dazukam. Lediglich der dritte Neuzugang Hakan Toku kam nicht zum Einsatz. In den ersten zehn bis fünfzehn Minuten spielten die „Blauen“ auch wirklich gut und druckvoll nach vorne, allerdings ohne zählbares Ergebnis. Danach gab es einen Bruch im Spiel und die Gäste bekamen das Geschehen immer besser unter Kontrolle. In der 37. Spielminute führte dann ein Angriff folgerichtig auch zum 0:1, wenn auch durch einen Foulelfmeter. Jens Jansen hatte mit einem Freistoß an die Latte noch die besten Arminienchance. Ansonsten konnte man sich sicherlich bei Sebastian Knust und dem Unvermögen der Kaiserstädter bedanken, die den Ball nicht ein weiteres Mal im Gehäuse unterbrachten. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Goslar kam zu Chancen und vergab diese auch ebenso schnell und leichtfertig. Garip Capin beförderte einen aus einem Freistoß resultierenden Ball per Kopf in Richtung Tor. Leider kein Treffer und Capin selbst flog dann kurz vor Ende der Partie genau wie sein Gegenspieler in der Situation mit glatt Rot vom Platz. Ungünstiger Start in die zweite Saisonhälfte …
Offiziell 350 Zuschauern fanden sich im Rund ein, darunter auch ein paar Anhänger aus Goslar. Ansonsten war es ein eher ruhiger Nachmittag mit einem recht leeren Lahmannhügel und auch eine richtige Stadionzeitung gab es heute nicht. Lediglich ein Informationsblatt lag aus, da bis zum eigentlichen Druckbeginn der Stadionzeitung noch gar nicht feststand, ob das Spiel nun stattfinden würde oder nicht.
Das für uns letzte Spiel fand natürlich im fünften und uns noch fehlenden Stadion statt 🙂 Zum zweiten Mal sahen wir Australien, diesmal gegen Südkorea. Und nach dem Spiel war man sich eigentlich einig, dass man mit Südkorea heute sicherlich den Turnierfavoriten gesehen hat! Das war schon sehr ansehnlich, was die Südkoreaner hier und heute geboten haben, auch wenn der ehemaliger Bielefelder, Frankfurter, Mainzer, Koblenzer und Freibuger Cha Du-Ri (heute Celtic FC) eher blass blieb. Absolut verdient ging die Mannschaft von Cho Kwang-Rae mit 0:1 in Führung und scheiterte ansonsten eigentlich nur an sich selbst. Erst nach dem Seitenwechsel kamen die Aussies besser ins Spiel und durch Mile Jedniak in der 62. Minute zum Ausgleich. Danach wurde das Spiel etwas schwächer, ehe es in den letzten zehn Minuten noch einmal drunter und drüber ging. Jede Seite wollte nun unbedingt noch den Siegtreffer erzielen. Geblieben ist es aber beim für die Australier sicherlich etwas schmeichelhaften 1:1-Unentschieden.
Offiziell 15.526 Zuschauern fanden sich im Al-Gharafah Stadium ein. Darunter einige Australier, die aber erst nach dem Ausgleich auf sich aufmerksam machten, sowie einiges an Südkoreanern. Letztere feuerten ihrn Team immer wieder an, zumiest gestuert vom Block, der oben mittig stand und mit diesen komischen aufgeblasenen Luftstangen den Takt vorgab. Hat aber sehr gut geklappt! Dazu gab es dann so ca. 15 Minuten vor Spielende eine Runde La Ola nach der anderen. Ein Indiz dafür, dass das Spiel zu diesem Zeitpunkt eher langweilig war 🙂
Das Al-Gharafah Stadium, wenn auch mit blau-gelben Sitzschalen (dazu muss man ja wohl nichts weiter sagen, oder?), ist im Prinzip Baugleich mit dem Ahmed bin Ali Stadium. Beide Stadien verfügen über eine Kapazität von 25.000 Zuschauern und unterscheiden sich nur in Nuancen von außen.
Fazit der Tour: Katar hat schon was und ist lange nicht so teuer wie vielleicht erwartet. zu viert waren wir eigentlich für zusammen immer als weniger 20€ Essen. Über die Vergabe einer WM in ein solch kleines Land mag man sicherlich streiten, die Infrastrukturmaßnahmen, etc. werden sie dort aber ohne weiteres aus dem Boden stampfen. Die Menschen vor Ort sind freundlich und mir fehlen dort ja auch noch ein paar Grounds 🙂 Auch die Besuche der Verine inkl. Kauf von Andenken in Form von Schals oder Pins verlief sehr harmonisch. Beim Al-Ahli SC haben wir sogar den Direktor persönlich kennengelernt, der sich um uns gekümmert hat. Beim nächsten Mal wird es dann aber sicherlich eine Tour durch mehrere Emirate. Kuriosität am Rande: Auf unserem letzten Flug (Istanbul nach Hamburg) trafen Jens und ich dann doch tatsächlich noch Katrin von Arminia Hannover im Flieger. Die kam gerade aus dem Oman. So klein ist die Welt, vor allem wenn man bedenkt, dass das Wiedersehen stattfand, als der Flieger bereits eine gute Stunde in der Luft war 🙂
Der 2. Spieltag in der Vorrundengruppe A sollte uns nun auch endlich ein Spiel des Gastgebers Katar bescheren. Heute waren die Katari offiziell nur Gast beim Spiel gegen China. Überraschenderweise hatten die Chinesen auf dem Feld gerade in der ersten Halbzeit nicht wirklich viel zu melden! Yusef Ali erzielte unter dem Jubel der Zuschauer in der 27. Minute das 0:1 für Katar. Katar beließ es aber nicht dabei, sondern drückte weiter Richtung chinesisches Tor. Quasi mit dem Halbzeitpfiff erzielte dann erneut Yusef Ali mit einem Traumtor das 0:2: Er nahm den Ball einfach mal volley an und zog ab. Danach gab es natürlich auf den Rängen kein halten mehr. Nach dem Seitenwechsel verflachte das Spiel etwas, ohne das China aber wirklich ein Tor erzielen konnte. War man einmal vor dem Tor der Katari, klärte entweder der Torhüter oder die Chance wurde kläglich vergeben. Da hatte ich mir vom chinesischen Systemfußball doch wesentlich mehr versprochen! Zurück ging es mit dem Bus-Shuttle und am Donnerstag stand für uns ein fußballfreier Tag mit „Dune bashing“ auf dem Programm.
Und endlich war es einmal etwas voller: Offiziell 30.778 Zuschauer im Khalifa International Stadium, was einer Auslastung von gut 60% entspricht (50.000 gehen rein). Darunter leider auch viele jüngere, die mit Fußball anscheinend nicht wirklich was anfangen können. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die eigentlich die ganze Zeit nur rumgelaufen sind, anderen im Blickfeld standen und ihre Spielchen miteinander trieben. Wesentlich angenehmer da schon unsere Sitznachbarn, mit denen der ein oder andere ins Gespräch kam. Sehr zu empfehlen auch die neben dem Stadion liegende Mall, in der man sich sogar mit Gondeln durch die Gegend fahren lassen kann! Zudem gibt es dort ein Eishockeyfeld, auf dem die Spiele der Qatar Raiders in der Qatar Minor Ice Hockey Association ausgetragen werden!
Das Khalifa International Stadium ist das größte Stadion des diesjährigen Asien-Cups. In der Vorrunde trägt auch ausschließlich der Gastgeber Katar seine Spiele hier aus.
Stadion: Khalifa International Stadium Doha Zuschauer: 30.778 Eintritt: 40QR (ca. 8€) Stadionzeitung: Keine
Zum Abschluß des ersten Vorrundenspieltages zog es uns diesmal zum Abendspiel (Anpfiff 19:15 Uhr). Etwas außerhalb von Doha, der Hauptstadt Katars, trafen der Irak und der Iran aufeinander. Der irak wird ja seit einiger Zeit von Wolfgang Sidka betreut. Es sollte das bis dahin beste von uns besuchte Spiel werden! Das Spiel ging, teilweise recht schnell, in beide Richtungen und es entwickelte sich ein sehr interessanter Schlagabtausch (also sportlich auf dem Feld 😉 ). In der ersten Halbzeit war der Irak auch deutlich besser und ging in der 13. Spielminute durch Yunis Mahmud, der sein Geld in Katar verdient, in Führung. Allerdings kamen die Iraner noch vor der Halbzeit zum Ausgleich (Gholamreza Rezaei; 42.). Mit Beginn der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt dann etwas. Der Iran erspielte sich eine leichte Überlegenheit und erzielte durch Eman Mobali in der 84. Spielminute letztendlich den Siegtreffer. Für uns ging es mit Abpfiff aus dem Stadion und die Frage nach der Rückfahrt konnte problemlos gelöst werden. Im Gegensatz zum ersten Spiel in diesem Stadion (wie wir von ein paar Engländern hörten) standen diesmal genügend Taxen vor Ort. Zudem gab es mittlerweile wohl auch Shuttlebusse zu zwei, drei mehr oder weniger zentralen Punkten in Doha.
Offiziell 10.478 Zuschauer fanden sich Ahmed bin Ali Stadium in Rayyan ein. Auf beiden Fanseiten einige Personen, die ihr jeweiliges Land unterstützten. Die „Handtrommler“ der Iraker bekamen Unterstützung durch Trommler aus Usbekistan und auf iranischer Seite gab es unter anderem eine junge, euphorische Dame, die ihr Team nach vorne „peitschte“ und nach jedem Tor oder jeder Parade mit einem „I love you“ glänzte. Sie stand einige Zeit mehr oder weniger direkt hinter uns, wurde dann aber sogar direkt von den Ordner gefragt, ob sie nicht in den „iranischen Block“ möchte. Die Bewegungsfreiheit war hier (bis auf die Haupttribüne) auch wieder entsprechend gegeben. Stress gab es trotzdem keinen. Und wer die Fotos aus dem Reiseblog von Andreas Sennhauser studiert wird uns wohl auch auf einem der Fotos wiederfinden 😉
Das Stadion des Al-Rayyan SC ist ein chinesischer Bau, den es anscheinend im Doppelback günstiger gab. Zumindest hat sich bei unserem letzten Spiel am Freitag der Verdacht aufgedrängt. Hier passen insgesamt 25.000 Zuschauer rein und damit war auch dieser Ground trotz fünfstelliger Kulisse nicht einmal zu 50% ausgelastet. Das hat bei dieser Asienmeisterschaft aber auch kam geklappt, dass man mal ein richtig volles Stadion zu Gesicht bekam. Außer bei den Heimspielen der Gastgeber (nächster Bericht) ist das Interesse eher gering.
Stadion: Ahmed bin Ali Stadium Rayyan Zuschauer: 10.478 Eintritt: 25QR (ca. 5€) Stadionzeitung: Keine
Am nächsten Tag stand dann die Partei der Vorrundengruppe C zwischen Indien und Australien auf dem Programm. Hier wurde eigentlich sehr schnell deutlich, dass es nur einen Sieger auf dem Platz geben konnte: Australien. Und die Aussies waren sogar sehr gut im Auslassen weiterer Chancen. Die Inder selbst liefen aus meiner Sicht teilweise doch etwas verwirrt über den Platz. So stand es zur Halbzeit auch „nur“ 0:3 für die von Holger Osieck betreuten Australier. Nach dem Seitenwechsel versäumten es die heutigen „Gäste“, dass Ergebnis noch wesentlich höher ausfallen zu lassen. Nach dem Spiel ging es für uns mit einem der „Black Taxis“ zurück in das Viertel wo unser Hotel steht. Und da es direkt in Hotelnähe ein indisches, ein türkisches und ein indonesisches Restaurant mit sehr günstigen Preisen und guten/hochwertigen Essen gab, wurde dies natürlich auch täglich genutzt.
Offiziell 9.783 Zuschauer fanden sich im Jassim Bin Hamad Stadium ein. Darunter sehr viele Inder, vermutlich Gastarbeiter. Diese agierten auf den Rängen, Vorurteile hin oder her, teilweise ebenso verwirrt wie ihre Mannschaft auf dem Platz. Eigentlich bin ich mittleriwele der Überzeugung, dass jeder einzelne trotz eindeutigem Aufdruck auf der Karte persönlich zu seinem Platz geleitet werden musste. Keine Ahnung, was an Eingangsnummer, Sektionsnummer, Reihennummer und Platznummer nicht zu verstehen ist!? Dafür schrien sie immer auf, sobald ihre Mannschaft auch nur am Ball war. Man hatte das Gefühl, die Mannschaft wird heute Asienmeister 🙂 Auch einige Australier waren vor Ort, machten aber akkustisch auch nicht großartig auf sich aufmerksam.
Das Jassim Bin Hamad Stadium ist ebenfalls ein reiner Allseater, der 15.000 Zuschauern Platz bietet und damit heute offiziell zu 2/3 gefüllt war. Am Einlaß dann heute das gleiche Spielchen wie bereits gestern: Ein Eingang für alle Zuschauer, Metaldetektor, Verteilung auf die einzelnen Blockzugänge und dann mehr oder weniger freier Umlauf. Und die Fotoreporter dürfen sich kurz vor Anpfiff in ihrem mobilen Pressebereich einfinden um dann in Begleitung in ihrem Viereck zum Spielertunnel gebracht zu werden und Fotos zu machen …
Stadion: Jassim Bin Hamad Stadium Doha Zuschauer: 9,783 Eintritt: 15QR (ca. 3€) Stadionzeitung: Keine
Zum Jahresauftakt sollte es endlich einmal wieder ins Ausland gehen. Ziel war der diesjährige AFC Asien Cup, der 2011 in Katar ausgetragen wird. Zusammen mit BTH-Jens, Michael (TSV 1860 München) und Chris (Barnet FC/VfL Bochum) ging es ab Hamburg via Istanbul in das Emirat. Am Flughafen in Istanbul traf man dann, nachdem wir den gut 5,5stündigen Aufenthalt zu einem kleinen Ausflug in die Innenstadt zu Döner und lecker Efes genutzt hatten, auch bereits einige weitere deutsche Groundhopper. Unter anderem war auch Erik von baedw dabei, wie sich nach der Reise herausstellen sollte. So verließen in der Nacht zu Sonntag in Doha rund 20 deutschsprachige Groundhopper die Maschine. Insgesamt dürften wohl so zwischen 60 und 80 Deutsche vor Ort sein bzw. gewesen sein. Dazu auch noch einige Engländer.
Am Sonntagnachmittag stand dann mit der Partie Japan (mit einigen Bundesliga-Legionären) und Jordanien die erste Partie für uns auf dem Programm. Im Stadion des Qatar Sports Club trafen beide Teams vor offiziell 6.255 Zuschauern aufeinandern. Der Großteil der Besucher hielt es mit den heutigen „Gästen“ aus Jordanien. Die Japaner an sich traten recht schwach auf. Hatten in der ersten Halbzeit zwar einiges an Chancen, vergaben diese aber teilweise kläglich. Besser machten es die Jordanier, auch wenn sie im Gesamtverlauf des Spiels nicht wirklich zwingend sein sollten. Hassan Abdel Fattah traf quasi mit dem Pausenpfiff zum 0:1. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild, allerdings schafften es die Japaner durch Maya Yoshida in der zweiten Minute der Nachspielzeit immerhin noch zum Ausgleich. Fazit: Recht schwaches Spiel beider Teams. Es sollte auch das schlechteste der von uns besuchten Spiele bleiben!
Unter den 6.255 Zuschauern waren auch einige Gewandträger anzutreffen. Diese wurden immer wieder wie wild durch die Gegend dirigiert. Das war fast interessanter als das Spiel selbst 🙂 Zuerst mussten sie praktisch als Ring in der ersten Reihe rund ums Stadion sitzen. Dann mussten sie sich wieder anderweitig im leeren Rund verteilen. Es war etwas schade, dass das Stadion so leer war. Nur die Jordanier feuerten ihr Team immer wieder an, die zwar ebenfalls anwesenden Japaner konnte man akkustisch so gut wie gar nicht vernehmen. Und auch eine Stadionzeitung gab es leider nicht. Wie wir aber vom vor Ort getroffenen Dan (Dagenham & Redbridge FC) vernehmen konnten, sollte es für die VIPs zumindest so etwas wie eine Informationsbroschüre zum Asiencup geben.
Das Stadion des Qatar Sports Club ist, wie nicht anders zu erwarten war, ein reiner Allseater. Dabei ist lediglich ein kleiner Teil der Haupttribüne überhaupt überdacht. Aber bei dem Wetter vor Ort … Merkwürdig bzw. gewöhnungsbedürftig auch das Einlaßsystem vor Ort: Es gibt lediglich einen Eingang, durch den alle durch müssen (inkl. Metalldetektor). Dann begibt man sich zu dem auf seiner Karte aufgedruckten Eingang. Der Stewart schaut penibel drauf, ob es auch der richtige Eingang ist und gewährt einem dann Einlaß. Anschließend kann man sich im innern des Stadions wiederum frei in allen Blöcken mit Ausnahme der Haupttribüne bewegen. Ich vermute mal, dass sich das bis zur WM noch ändern wird B-D
Und wer schon einmal einen kompletten Bericht zu der Tour lesen will, den verweise ich einmal auf den Artikel von Michael auf Danny Last’s Blog European Football Weekends!
Stadion: Qatar Sports Club Doha Zuschauer: 6.255 Eintritt: 40QR (ca. 8€) Stadionzeitung: Keine