November, 2013 | Hannover-Groundhopping.de - Torstens Fußballseiten

Archive for November 2013

24.11.2013: SV Arminia Hannover vs. Heesseler SV 1:1 (1:0)

Wieder ein Spitzenspiel am Bischofsholer Damm. Der Tabellenführer SV Arminia Hannover empfing den Tabellenzweiten Heesseler SV und auf dem Platz entwickelte sich bei kühlen Temperaturen ein interessantes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Aktiver im ersten Durchgang aber definitiv die „Blauen“, Als Alexander Lackmann dann Mitte der 1. Halbzeit im Strafraum gelegt wurde, blieb dem Schiedsrichter keine andere Wahl als auf Foulelfmeter zu entscheiden. Diesen verwandelte Patrick Grabosch sicher und platziert  zum 1:0, was auch zeitgleich der Pausenstand war. Direkt nach dem Seitenwechsel drängte Heessel auf den Ausgleich, der dann auch prompt fiel. Zudem hatten die Gäste jetzt noch zwei, drei weitere gute Möglichkeiten, die sie aber zum Glück ungenutzt ließen. Arminia brauchte einige Minuten, um wieder ins Spiel zu finden. Kurz vor Schluss dann noch eine Großchance für Dennis Hoins, aber der Ball ging an den Pfosten während einige Minuten vorher ein Schuss von Björn Masur vom Gästetorhüter noch um den Pfosten gelenkt werden konnte. So blieb es beim letztendlich gerechten Unentschieden zwischen beiden Teams.

Gut 400 Zuschauer fanden sich am Bischofsholer Damm ein. Ein Teil davon war bereits seit gut 10:30 Uhr bei der alljährlichen Grünkohlwanderung unterwegs und wurde kurz vorm Ziel (Stadion) nochvon einem Auto überholt, aus dessen Beifahrerfenster jemand etwas mitteilen wollte, sich aber nicht entsprechend artikulieren konnte oder wollte. Verstanden hat zumindest niemand etwas 🙂 Und auch die Neue Presse Hannover berichtete sogar mal wieder über den SVA. Aber auch nur, weil jemand den Flutlichmasten furden Trainingsplatz am Schnellweg mit seinem Auto gefällt hat. Aber bei einem 21jährigen Jaguarfahrer wird die Versicherung sicherlich problemlos zahlen …

Stadion: Rudolf-Kalweit-Stadion Hannover
Zuschauer: 400
Eintritt: 8€
Stadionzeitung: bischofshol (0,50€)

17.11.2013: SV Arminia Hannover vs. OSV Hannover 1:0 (0:0)

Eine unglaubliche Serie, die der SV Arminia Hannover da in dieser Saison bisher hingelegt hat. Am letzten Spieltag der Hinrunde war der OSV Hannover zum Stadtduell zu Gast. Und Arminia stand vor diesem Spiel noch ungeschlagen in dieser Saison da und steht es auch nach diesem Spiel noch! 14 Spiele mit zwölf Siegen und zwei Unentschieden. Auch wenn am heutigen, doch recht kühlen Sonntag, bis fast zum Abpfiff gewartet werden musste. Einen Kopfballtreffer im Verlauf der 1. Halbzeit durch Dustin Reinhold wurde vom Schiedsrichtergespann die Anerkennung verweigert. Wobei die gepfiffene Abseitsstellung hier wohl sogar (leider) korrekt war. bei einer zweiten Großchance unterstützte der Platz Dustin Reinhold nicht und der Ball versprang, ohne eingeschoben werden zu können. Von Seiten des OSV kam bis dahin eher wenig, dafür standen die Oststädter in der Abwehr sehr gut. Direkt nach dem Seitenwechsel dann eine kurze Schrecksekunde, als der ehemalige Armine Kirill Weber einen Kopfball knapp über die Querlatte setzte. Das war es dann bei den Gästen aber auch fast schon wieder und sie konzentrierten sich in erster Linie aufs verteidigen. Arminia hatte in der Folgezeit einiges an guten Möglichkeiten, aber der Ball wollte entweder nicht ins Netz oder wurde vom Gästetorhüter daran gehindert. Aber dann kam die 83. Spielminute und Dennis Hoins verwandelte einen Freistoß rechts von der Strafraumgrenze direkt. Ein absolutes Traumtor! Der OSV versuchte dann noch einmal alles und brachte mit Garip Capin einen weiteren ehemaligen Arminen, aber das half alles nichts mehr: Ein weiterer Sieg auf dem Weg zur Landesliga-Meisterschaft für die „Blauen“.

Laut Vereinsangaben rund 450 Zuschauer fanden bei diesem Wetter den Weg ins weite Rund. Das waren dann doch etwas weniger als die erhofften 5-600, die man hier und heute gerne (mindestens) gesehen hätte. Darunter auch drei Anhänger des OSV mit drei Zaunfahnen, die ihre Mannschaft hin und wieder auch akkustisch unterstützten. Hat man in dieser Liga ja leider auch kaum (noch).

Stadion: Rudolf-Kalweit-Stadion Hannover
Zuschauer: 450
Eintritt: 8€
Stadionzeitung: bischofshol (0,50€)

11.11.2013: FC St. Pauli vs. FC Energie Cottbus 3:0 (1:0)

Und da die 2. Bundesliga in Deutschland ja die Angewohnheit hat, auch montags zu spielen, wurde das Angebot der Organisation einer Karte für die Partie des FC St. Pauli gegen den FC Energie Cottbus auch gerne angenommen. Mehr als pünktlich vor Ort gewesen wurde neben der Eintrittskarte im Fanladen auch noch jeweils ein aktuelles Exemplar des Kiezkicker und des Basch gekauft. Danach flugs mit Jürgen in der Domschänke getroffen, mit Ulf einem bekannten Gesicht aus Hannover, dass seit geraumer Zeit in Hamburg wohnt, vor den Fanräumen noch etwas geschnackt und mit Max im Block dann noch ein wenig über die legendäre Poolparty in Dänemark philosophiert 😉

Und dann ging das Spiel ja auch schon los. Wenig Schönspielerei, dafür einiges an Einsatz aber auch an Fehlpässen. Und hatte St. Pauli mit Christopher Nöthe einen Stürmer auf dem Platz, der zwar keinen Ball direkt aufs Tor brachte so hatte Cottbus nicht einmal einen Sturm. Sowohl Boubacar Sanogo als auch Charles Takyi (ehemals St. Pauli) brachten im Sturm recht wenig zusammen, durften aber im Gegensatz zum dritten offensiven Mann André Fomitschow immerhin durchspielen. Zudem führten beide Mannschaften vor diesem Spiel ja auch noch einen Trainerwechsel durch. Nach einigem hin und her und mehreren Ballverlusten auf beiden beiden Seiten konnte dann zehn Minuten vor dem Pausenpfiff immerhin das 1:0 für die Hausherren ausgiebig bejubelt werden. Gab es doch im Vorfeld einige Unkenrufe, dass das Spiel bestimmt stinklangweilig sein und 0:0 ausgehen wird 🙂 Energie kam etwas energischer aus den Kabinen und wollte jetzt den Ausgleich. Dadurch lief die Mannschaft aber immer mal wieder in den ein oder anderen Konter. So war es bei der Torungefährlichkeit der Gäste auch nicht weiter verwunderlich, dass mit dem 2:0 in der 70. und dem 3:0 in der 73. Minute die Vorentscheidung gefallen war. Während die Gastgeber sich nach dem Abpfiff von den eigenen Fans feiern ließen sah es so aus, als ob sich die Cottbuser vor dem eigenen Fanblock doch noch einiges anhören durften.

Wie zu erwarten, war die Partie heute mit 27.441 Zuschauern nicht ganz ausverkauft, was teilweise an daheimgebliebenen Dauerkarteninhabern, teilweise am nicht vollen Gästeblock lag. Aber über 400 Kilometer Anreise an einem Montag motivieren ja auch nicht wirklich. Selbst Heimfans haben da mit der Anstoßzeit von 20:15 Uhr und dann auch noch zeitgleich stattfindenem Dom so ihre Probleme. Den Gästeblock konnte man das gesamte Spiel über auf der Gegengeraden aber auch nicht einmal hören. Auf Heimseite gab es das übliche Konfetti- und Wunderkerzen-Intro, wenn auch in etwas kleinerer Größenordnung. Dazu jede Menge Spruchbänder mit Bezug auf die Lampedusa-Flüchtlinge (beispielsweise „Trainer kommen – Trainer gehen – Flüchtlinge bleiben„) und gegen Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz von der SPD (beispielsweise „Olaf Du Loosa – Hamburg loves Lampedusa“ oder „Montags ist Scheiße – Olaf auch„). Ansonsten wurde die Ultrakurve häufiger mal von der Gegengeraden gesanglich überstimmt und auch im Bezug auf einen als Anti-Cottbus-Gesang gemeinten Sprechchor deutlich ausgepfiffen und bekamen dies auch bei danach von ihnen angestimmten St. pauli-Gesängen entsprechend noch durch Pfiffe mitgeteilt, was man davon hielt. Kostenlos ausliegend ist die Stadionzeitung „Viva St. Pauli“ die im sogenannten halbnordischen Format daher kommt und auf 20 Farbseiten einiges an Informationen zum Spiel, zum Verein, etc. bereithält. Ist wirklich mal gut gemacht für einen Profiverein.

Und zu guter Letzt noch was zum Stadion. Da hat sich seit meinem letzten Besuch im November 2006 ja doch ein wenig getan 😉 In der Zwichenzeit waren die Bagger da und es sind im Endeffekt 3,5 neue Tribünen entstanden. Sieht dadurch jetzt geringfügig anders aus, aber hat trotz Neubau immer noch etwas eigenes. Wirkt so ein bißchen wie ein englisches Stadion auf mich und hat mit rund 11.000 Stehplätzen auf der Gegengeraden auch seinen eigenen Charme. Insgesamt sind es ja bei rund 28.000 Plätzen 50% Stehplätze, was man so bei keinem Neubau findet bzw. finden wird! Man hat von überall gute Sicht aufs Spielfeld und um die ganzen VIP-Glaskästen kommt ja leider auch kein Verein mehr herum. So hat man dann auch hier die Auffälligkeit, dass sich die Haupttribüne bereits vor dem Halbzeitpfiff leert und erst im Laufe der ersten zehn Minuten der 2. Halbzeit wieder füllt. Schnittchen sind eben doch wichtiger als das Spiel.

Stadion: Millerntorstadion Hamburg
Zuschauer: 27.441
Eintritt: 14€
Stadionzeitung: Viva St. Pauli (kostenlos)

10.11.2013: SC Harsum vs. SV Arminia Hannover 0:1 (0:1)

Als „etwas“ stressiger sollte sich für mich der Aufenthalt in der Schweiz mit der Anreise zum Auswärtsspiel des SV Arminia Hannover beim SC Harsum entpuppen. Abfahrt in Konstanz am Bodensee um 05:51 Uhr und mit einer Umsteigezeit in Baden-Baden von sieben Minuten war dies bei einer Verspätung von acht Minuten ein wenig knäpplich. Hat aber geklappt, auch wenn in Hannover dann zwischen Ankunftsbahnsteig, Gepäckaufbewahrung, Fahrkartenkauf und Abfahrtsbahnsteig der S-Bahn nach Harsum auch ein bißchen gelaufen werden musste 🙂 Den Rest der Reisegesellschaft schnell gefunden ging die Fahrt gen Hildesheim auch gleich los.

Nach gut zwanzigminütigem Fußmarsch vom Bahnhof bis zum Sportplatz stellte ich relativ schnell fest: Hier hat sich seit dem Besuch des Freundschaftsspiel vor der Saison 2007/2008 nichts geändert, wobei ich mir nicht mehr ganz sicher bin, ob diese komischen Wände in den noch komischeren Farben seinerzeit auch schon im Hintertorbereich standen?! Arminia wollte von Beginn an den Ausrutscher des SV Bavenstedt (0:0 in Alfeld) ausnutzen und versuchte auch gleich, dass Spiel zu machen. Aber die Gastgeber hielten entsprechend gut und kämpferisch dagegen. Und dies zur allgemeinen Überraschung auch die gesamten 90 Minuten. Allerdings lief nach vorne meist nur wenig zusammen, so dass im Prinzip während der gesamten Spielzeit nur wenige gefährliche Situationen für das Arminentor bestanden. Auf der anderen Seite erzielte Dustin Reinhold nach gut 25 Spielminuten die 0:1-Führung für die „Blauen“. Dass dies letztendlich auch der Endstand sein sollte, lag daran, dass der SVA das Tor nicht noch ein- oder mehrmals traf. Die größte Möglichkeit war ein Freistoß für die Gäste, der vom Innenpfosten dem Harsumer Keeper direkt in die Arme prallte. Ebenfalls nicht ganz unschuldig dürfte auch der recht rutschige Platz gewesen sein, mit dem beide Teams zu kämpfen hatten. So gingen doch einige Bälle ins aus bzw. konnten vom jeweiligen Spieler einfach nicht unter Kontrolle gebracht werden, da das Standbein wegrutschte. Arminia steht nun, vor allem da auch die TSV Burgdorf verlor, mit elf Siegen und zwei Unentschieden aus 13 ausgetragenen Partien sowie sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten und -dritten sehr gut da!

Offizell 500 Zuschauer waren zu dieser Partie an die Förster Straße in Harsum gekommen, darunter eine gute dreistellige Zahl aus Bischofshol. Auf Heimseite gab es zudem zwei Fahnen zu bewundern, die in dieser Farbgebung am Freitagabend sicherlich noch in einem anderen Stadion im Einsatz waren 🙂 Ansonsten konnte das Catering durchaus überzeugen, auch wenn einige der Anwesenden mit der Bierwahl (Veltins) haderten. Die Stadionzeitung „SC Express“ liegt an der Kasse kostenlos aus und bringt 24 teils farbigen DIn A4-Seiten ein paar Informationen zur aktuellen Partie sowie dem letzten Spieltag und weiteren Informationen zum Verein (sleben) mit.

Großartig geändert hat sich seit meinem letzten Besuch hier nichts. Bei den dreifarbigen Wänden bin ich mir wie gesagt nicht sicher, ob die seinerzeit schon standen. Ansonsten gibt es auf der „Gegengeraden“ drei Steinstufen zum Stehen und der Rest der Anlage ist unbebaut. Parkplätze sind auch eher rar gesät, so dass Straßen- und/oder Waldparken angesagt.

Stadion: Sportplatz an der Förster Straße Harsum
Zuschauer: 500
Eintritt: 6€
Stadionzeitung: SC Express (kostenlos)

09.11.2013: FC Kreuzlingen vs. SC Binningen 3:1 (0:0)

Drittes Spiel dieser kleinen „Tour“ und zum dritten Mal haben die Gastgeber grün-weiße Vereinsfarben, was aber natürlich reiner Zufall ist 😉 Wobei der FC Kreuzlingen am Bodensee in der Schweiz sowieso da eigentliche Ziel meiner Reise war. Zu Gast war hier und heute vor Beginn der Winterpause in einem vorgezogenen Pokalspiel der 1. Vorrunde der SC Binningen. Beide Teams spielen in der 2. Liga Interregional, allerdings in verschiedenen Staffeln. Auf dem Platz begann nun ein Spiel, dass ich von der Qualität durchaus in der Oberliga einordnen würde, mit doch einigen Vorteilen für die Gastgeber des FCK. Kreuzlingen selbst würde wohl mit einer Leistung wie heute bspw. in der Oberliga Niedersachsen auch im oberen Drittel mitkicken. Zwar ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit, wobei die Kreuzlinger mit einem Pfostentreffer gleich zu Beginn die Richtung vorgaben. Zwar kamen auch die Gäste aus Binningen (bei Basel) zu ein, zwei Möglichkeiten, setzen die Bälle aber neben das Tor.

Nach dem Seitenwechsel dann das, was ich von Arminia auch zur genüge kenne: Ein 0:1-Rückstand. Aber, zumindest für mich, kein Grund zur Panik 🙂 Und das sah auch die Mannschaft von Kristjian Djordjevic, seines Zeichens Trainer des FC Kreuzlingen, so. Es rollten nun einige Angriffe auf das Tor mit dem Bodensee im Hintergrund. Dem 1:1-Ausgleich folgte ein Foulelfmeter zur umjubelten 2:1-Führung. Weitere Angriffe folgten und Binningen hatte dem nicht mehr viel entgegenzusetzen. Das 3:1 war dann auch der Schlußpunkt und ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg lässt die Kreuzlinger weiter von der 1. Hauptrunde des Schweizer Pokals mit einem attraktiven Gegner träumen. Bemerkenswert vielleicht noch am Rande: In der gesamten Mannschaft der Gastgeber steht nicht ein einziger Schweizer. Wir ließen den Abend dann noch im durch seine Containerbauart etwas provisorisch wirkenden Vereinsheim sowie im Hörnli Irish Pub ausklingen. Ein großes „Danke schön“ daher auch an dieser Stelle noch einmal an meine Gastgeber.

Allerdings fanden sich an diesem zweiten Novembersamstag lediglich 120 Zuschauer im Rund bzw. im Eck von Klein Venedig ein. Da ließ der Parkplatz doch auf wesentlich mehr Besucher hoffen. Allerdings zieht der Großteil nur zum shoppen weiter nach Konstanz. Neben den Porteños Kreuzlingen, die links vom Eingang aus stehen, gibt es auch noch die Whiskykurve, die sich vom Eingang aus rechts gesehen an der Werbebande positionieren. Unterstützung gibt es in Form von spielbezogenem Support, während von den Gästen keine Unterstützer ausgemacht werden konnten. Allerdings soll es nach Informationen der Porteñs in der gesamten Liga keine wirklichen Fans geben mit Fahnen oder ähnlichem geben. Schön auch die Stadionzeitung, die im DIN A5-Format kostenlos daher kommt und neben Informationen zum Spiel auch immer geschichtliches zum FCK bietet. Und wenn man selbst in der Publikation auch noch zum Spielbesuch angekündigt wird, kann das Heft ja sowieso nur gut sein! 😉

Etwas länger könnte man sich auch mit der Stadiongeschichte des FC Kreuzlingen beschäftigen. In Kreuzlingen gibt es ein Stadion mit einer Laufbahn drumherum. Allerdings ohne weitere Infrastruktur wie einem Vereinsheim oder ähnlichem. Unter anderen aus diesem sowie auch aus Kostengründen spielt der FCK daher im Hafenareal, auch Klein Venedig genannt. Allerdings möchte die Stadt dieses attraktive Grundstück direkt am Bodensee gerne bebauen. Problem hierbei sind wohl Altlasten in Form einer ehemaligen Mülldeponie unter dem Grün, was die Stadt selbst wiederum nicht auf eigene Kosten sanieren möchte. Dies solle doch bitte schön ein Investor erledigen. Aus diesem Grund wird dem Verein leider auch eine Überdachung des einzigen Ausbaus in Form einiger Sitzschalzen auf der einzig bebauten Seite des Stadions untersagt. Man möchte keine festen Bauten schaffen. Auch die erst vor einigen Jahren errichtete Eishalle „Bodensee-Arena“ hat nur ein befristetes Existenzrecht und soll laut Plan spätestens 2023 komplett auf ein neues Areal umziehen. Auch den FC Kreuzlingen möchte man umsiedeln, am liebesten wohl auf eine Fläche in dem Bereich, wo bereits der AS Calcio beheimatet ist. Ohne Altlasten des FCK wären wohl beide Vereine auch zu einer Fusion bereit. Dazu müsste dann das derzeitige Gelände des AS Calcio aber noch erweitert werden. Und dort stehen derzeit noch Kleingärten … Wer dazu gerne ein bißchen mehr nachlesen möchte, dem sei die letzte Ausgabe des Fanzines „Grenzstadtkurier“ empfohlen.

Stadion: Sportplatz Klein Venedig Kreuzlingen
Zuschauer: 120
Eintritt: 10 CHF (ca. 8€)
Stadionzeitung: Matchprogramm (kostenlos)

08.11.2013: SC Austria Lustenau vs. SCR Altach 1:1 (1:0)

Pünktlich um 18:15 traf ich mich mit Daniel (FC Kreuzlingen) am Stadion des FCK am Bodensee. Von dort ging es per Auto nach Österreich, genauer gesagt nach Lustenau. Denn hier stand heute Abend das 25. Vorarlbergderby zwischen dem SC Austria Lustenau und dem SCR Altach auf dem Programm. Altach reiste dabei als Tabellenführer an und wollte das Derby natürlich gewinnen. Vor Anpfiff gab es auf beiden Seiten kleinere Choreographien. Auf Heimseite wurde vor der Nordtribüne neben einer mittig hochgezogenen Überziehfahne ein entsprechender Schriftzug am Tribünendach hochgezogen. Zusätzlich hing am Tribünendach und an der unteren Werbebande noch jeweils etwas Text (wir standen direkt auf der Tribüne, daher auch kein Foto davon). Im Gästebereich gab es eine Überziehfahne in Schwarz-Weiß, die mittig ein Herz präsentierte.

Auf dem Feld entwickelte sich ein gutes Spiel, wobei mir der für ein Derby eigentlich typische Hass bzw. die Aggressivität auf dem Platz etwas fehlte. Das sollte sich aber im Verlauf der Partie noch ändern. Altach zu Beginn mit den etwas besseren Möglichkeiten, unter anderem einen Pfostentreffer. Das vielumjubelte Tor fiel dann aber auf Heimseite. Daraufhin setzte zumindest von Ultraseite auch ein wenig Gepöbel in Richtung Gästebereich. Der SCR schwächte sich zudem durch eine gelb-rote Karte vor dem Seitenwechsel auch noch selbst. Dumm, wenn man schon Gelb hat und dann noch eine Schwalbe im Strafraum provoziert. Wobei der Schiedsrichter jede Schwalbe im Strafraum mit Gelb bestrafte. Und das müssten heute drei oder vier gelbe Karten gewesen sein! Nach dem Seitenwechsel die Hausherren auch aufgrund einer Person mehr mit einem Chancenübergewicht. Ab gut 15 Minuten vor Ende übernahm dann Altach trotz Unterzahl das Zepter. Lustenau hatte zwei große Chancen, nach der letzten fährt Altach dann aber einen Konter und vollendet diesen mit dem Ausgleich zum 1:1. Kurz zuvor war auch ein Austria-Akteuer nach einer Schwalbe im Strafraum mit Gelb-Rot vom Platz geflogen! Jetzt wogte das Spiel noch ein wenig hin und her, es bleib aber beim Unentschieden und wir machten uns über einen kleinen Umweg wieder nach Kreuzlingen bzw. Konstanz auf.

Überraschend voll war es dann im Reichshofstadion in Lustenau. Offiziell 7.000 Zuschauer waren anwesend, was anhand der Kapazität von etwas über 8.000 auch sehr gut hinkommt. Auf beiden Seiten gibt es entsprechende Ultragruppierungen, die (nur?) heute allerdings lediglich durch recht monotonen Singsang auffielen und so auch den Rest des Stadions nie mit einbinden konnten. Der spielunabhängige Singsang nervte dann mit der Zeit auch ein wenig. Nach Abpfiff ging im Gästebereich dann ein Durchgang zu der kurzen Verbindungsstraße auf, auf der sich auch so gut wie keine Polizei befand. Die herausstürmenden machten sich auch gleich auf den Weg in Richtung Heimkurve. Laut Daniel sprachen diese noch recht jungen Leute aber überraschenderweise alle schweizer Dialekt (was er als Schweizer ja durchaus beurteilen kann). Laut einem Zeitungsartikel (siehe Fotogalerie) waren es auf Altacher Seite Anhänger des Eishockeyvereins HC Davos, auf Lustenauer Seite demnach Anhänger des FC Ausgburg). Die Polizei ist dann mit Blaulicht entsprechend hinterher. Hätte man dort aber auch alles vermeiden können, wenn man mal das offensichtliche betrachtet hätte und einfach ein, zwei Einsatzfahrzeuge gleich in der Straße geparkt hätte. Spricht nicht gerade für eine gute Organisation! Gut organisiert war hingegen die reichhaltige und abwechslungsreiche Verpflegung im Stadion. Im Prinzip gab es ein richtiges Verpflegungsdorf, in dem man nirgendwo lange anstehen musste. Das war wirklich gut gelöst und geschmeckt hat die hausgemachte Wurst auch 1a. Die Stadionzeitung „Austria Kurier“ liegt kostenlos aus und bietet auf 12 Seiten (DIN A5, Schwarz-Weiß, Umschlag Farbe) ein paar Informationen zur Partie.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Stadion selbst. Das Reichshofstadion sieht von außen wie ein Provisorium aus. Fest installiert ist lediglich die versitzplatzte Haupttribüne sowie ein paar Steinstufen auf der Gegengerade. Beide Hintertorseiten besitzen Stahlroh-Stehtribünen, die erst für das recht große Fassungsvermögen sorgen. Diese stehen entsprechend auch auf der Laufbahn, so dass mehr oder weniger ein reines Fußballstadion entsteht. Überdacht ist allerdings (neben der Haupttribüne) nur der Stehbereich der Heimanhänger. Geparkt werden konnte auf zwei größeren Wiesen hinter dem Stadion wobei man den Fußweg dann auf ein paar Gleisen zurücklegen konnte. Diese werden aber schon länger nicht mehr genutzt, wie uns eine dort plazierte Sitzbank mit besten Blick auf den B-Platz urteilen ließ. Bei Regenwetter werden diese Parkplätze aber sicherlich keinen Spaß machen …

Stadion: Reichshofstadion Lustenau
Zuschauer: 7.000
Eintritt: 11€
Stadionzeitung: Austria Kurier (kostenlos)

07.11.2013: FC St. Gallen vs. Valencia CF 2:3 (1:1)

Nach dem Belgrad-Wochenende standen in den Folgetagen ein paar Tage am Bodensee bzw. der Ostschweiz auf dem Programm. Schwerpunkt hier (natürlich) Kreuzlingen mit seinem Fußballclub 🙂 Aber es bot sich natürlich an, unter anderem die von der UEFA dargebotenen Veranstaltungen mit einzuplanen. Daher führte der Weg am Donnerstag nach St. Gallen um dem Europa League-Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem Valencia CF beizuwohnen. Allerdings sind Eintrittspreise zu solchen Partien ja mittlerweile auch abartig, aber die Karten verkaufen sich ja trotzdem …

Beim Betreten des Einkaufszentrums bzw. der AFG-Arena wurde auch sofort ersichtlich, dass eine etwas größere Choreographie geplant ist. Ausliegendes Material und Erklärungszettel wiesen darauf hin, dass zum Einlauf der Mannschaften bis zum Anpfiff auf allen Tribünen (mit Ausnahme des Gästebereichs) Zettel in verschiedenen Farben hochgehalten werden sollen. Im Fanbereich wurde dazu noch eine Wappenfahne hochgezogen. Hat mit den Zetteln nicht überall geklappt, was aber auch daran lag, dass der Schweizer wohl eher mit bzw. nach dem Anpfiff seinen Platz einnimmt um ihn bereits vor der Halbzeit wieder Richtung Verpflegungsstand zu verlassen. Sehr zur Freude der Balljungen wurden die Zettel dann zusammengeknüllt auf das Spielfeld entsorgt. Der Großteil mit dem Anpfiff, vereinzelt auch während des Spiels um Schiedsrichterassistenten, Fotografen oder Gästespieler „abzuwerfen“.

Das Spiel entwickelte sich ganz nett 🙂 Bei Valencia sah man, dass sie wirklich gut mit dem Ball umgehen können (viele Ein-Kontakt-Pässe), aber es kam letztendlich doch zu wenig dabei rum. Nach einer guten halben Stunde zappelte der Ball dann aber doch im Netz von St. Gallen. Zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht ganz verdient. Aber nur sieben Minuten später konnte das Stadion das erste Mal lautstark jubeln: Der Ausgleich. Mit diesem 1:1 ging es dann auch in die Kabinen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff dachte ich dann, dass das Spiel gelaufen ist: Rot für den FCSG nach einer dummen Notbremse (Halten) im Strafraum. Riesenjubel aber, das der Heimkeeper den schwach geschossenen Strafstoß hielt. Valencia schien trotzdem etwas Oberwasser zu bekommen, davon zeugen unter anderem insgesamt drei Pfostentreffer der Gäste (einer allerdings bereits in Halbzeit 1). St. Gallen konterte mit einem Mann weniger auf dem Platz und hatte damit sogar Erfolg. In der 66. Minute das lautstark gefeierte 2:1 für die Hausherren. Aber Valencia setzte seine spielerische Überlegenheit nun doch noch um. Dem Ausgleich in der 76. Minute folgte zehn Minuten später der 2:3-Siegtreffer. So konnten die Gäste drei, sicherlich nicht ganz verdiente, Punkte feiern und St. Gallen hat sich damit wohl aus der Europa League verabschiedet.

Ausverkauft meldete die AFG-Arena an diesem Spieltag. Und das bei Eintrittspreisen, die zum Großteil über 44 CHF lagen. Der einzig leere Bereich im Stadion war der Gästeblock. Hier waren sicherlich keine 80 Fans vor Ort. Dazu vereinzelt noch Valencia-Anhänger im Rest des Stadions. Die Heimseite um Green Power 2004 supportete dagegen die gesamten 90 Minuten durch, wobei alle Lieder entsprechend lange gehalten wurden. Zudem müssen die Fahnenschwenker wohl auch nicht ins Fitnessstudio, den auch sie waren die gesamten 90 Minuten ununterbrochen im Einsatz. Zur Choreo wurde ja oben bereits etwas geschrieben. Bei „Steht auf für den FCSG“ stand dann auch wirklich das gesamte Stadion, ansonsten wurde auf den anderen Tribünen nur hin und wieder mal mit rythmischen Klatschen in die Gesänge eingestimmt sowie nach der zwischenzeitlichen Führung auch mal mit gesungen und Richtung Gästeblock gestikuliert. Nichts aufregendes also. Das Informationsblättchen (Stadionzeitung trifft es nicht wirklich) zum Spiel selbst konnte auch nicht so wirklich viel. Es fand sich nicht einmal die Tabelle zur Europa League-Gruppe darin.

Das Stadion bzw. die Arena: Ja, was soll ich dazu schreiben? Typischer Neubau mit integrierter Shopping Mall und angrenzendem Ikea. Ich denke mal, passend hat es die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) i ihrem Artikel zum Spiel formuliert: „[…] In den Auswärtsspielen zuvor, in Moskau oder Swansea, hatten die Ostschweizer in Stadien gespielt, die etwa so aussahen wie ihre eigene Arena: Funktional, aber nicht besonders beeindruckend. […]„. Damit dürfte eigentlich alles gesagt sein. Und auch die Abreise mit Sonderbussen in Richtung Bahnhof St. Gallen hätte sicherlich noch etwas besser gestaltet sein können. Sprich an der dafür vorgesehenen Haltestelle hätte auch mal mehr als nur der Linienbus halten dürfen.

Stadion: AFG-Arena St. Gallen
Zuschauer: 16.951
Eintritt: 65,80 CHF (ca. 53€)
Stadionzeitung: UEFA Europa League-Blättchen (kostenlos)

03.11.2013: FK Voždovac vs. FK Novi Pazar 0:1 (0:0)

Mit Bus und Tram ging es von Zemun nach Voždovac. Hier steht eine weitere Besonderheit in Serbien bzw. Europa: Das erste Stadion auf dem Dach einer Shopping Mall! Das Stadion ist die Heimat des Erstligisten FK Voždovac, der heute auf den FK Novi Pazar traf. Das war in doppelter Hinsicht recht interessant, liegt Novi Pazar doch fast an der Grenze zum Kosovo, was bei serbischen Nationalisten natürlich entsprechende Emotionen hervorruft, zumal dort am heutigen Sonntag auch noch irgendwelche Wahlen waren! Das Spiel selbst fand auf Kunstrasen statt und war eigentlich sogar recht flott. Insgesamt auch recht ausgeglichen, daher ging es wenig verwunderlich mit einem 0:0 in die Kabinen. In der 2. Halbzeit nutzten die Gäste dann eine Unachtsamkeit zur 0:1-Führung, die von den mitgereisten Fans auch ausführlich bejubelt wurde. Die Gastgeber versuchten zwar noch einiges um zum Ausgleich zu kommen, schafften dies aber nicht mehr.

Etwas überrascht war ich vom Zuschauer- und auch Fanzuspruch bei diesem Spiel. Die Heimseite war von Beginn an recht zahlreich im eigenen Block vertreten, die Gäste kamen gut zehn Minuten nach Anpfiff geschlossen rein und mussten auch bereits fünf Minuten vor Abpfiff wieder gehen. Schien eine polizeiliche Maßnahme gewesen zu sein. Die Heimseite vor einem gut beflaggten, aber eben auch mit recht eindeutigen Zaunfahnen versehenen Zaun, supportete mehr oder weniger das gesamte Spiel durch, inkl. einer kleinen Pyroeinlage im zweiten Durchgang. Auffällig hier: Wer im Bereich nicht mitzog, musste evtl. auch flüchten gehen, So geschehen bei einem Fan, der den Bereich nur noch rennend verließ, bevor ein, zwei Polizisten die Verfolger aufhielten. Er hatte wohl sein Shirt beim oberkörperfreien Support nicht ausgezogen oder anderweitig nicht mitgemacht. Auch der Stadionsprecher musste zweimal verbal eingreifen. Einmal als es Gesänge mit Bezug auf Srebrenica gab und zum anderen als ein Banner mit der Aufschrift „Erdogan and Sefa goat fuckers“ aufgehängt wurde. Die Gästefans machten sich in der Zeit, in der sie im Stadion waren, immer wieder mal bemerkbar und zogen auch alle Aktionen entsprechend geschlossen durch. Und auch bei diesem Spiel waren natürlich wieder einige Hopper anwesend.

Das Stadion, ja. Liegt wie gesagt direkt auf dem Dach einer Shopping Mall und bietet gut 5.000 Zuschauer Platz. Ist natürlich ein recht einfacher Bau, in dem zudem keine Risikospiele wie beispielsweise die Partien gegen Roter Stern und Partizan stattfinden. Sasa wusste zu berichten, dass diese Partien im Stadion von Obilic gespielt werden. Ansonsten ist eigentlich nur noch besonders, dass man von den Plätzen direkt neben dem VIP-Bereich maximal die Hälfte des Platzes einsehen kann. Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat. Und auch ansonsten stören einige Dachpfeiler die Sicht von den oberen Rängen. Der Zugang zum Stadion erfolgt dann im übrigen durch die Tiefgarage der Mall und man muss zu Fuß einige Treppenstufen bewältigen. Dürfte in einem Panikfall auch nicht gut enden …

Stadion: Stadion Voždovac Beograd
Zuschauer: 800
Eintritt: 200 RSD (ca. 1,70€)
Stadionzeitung:

03.11.2013: FK Zemun vs. FK Hajduk Beograd 3:2 (2:1)

Wenn man am Sonntagmorgen erst gegen 04:30 Uhr ins Bett geht, kann ein 10 Uhr-Spiel schon einmal verschlafen werden. Ist aber auch nicht weiter schlimm, denn wir waren ja nicht nur für die Groundquote hier. Schön gefrühstückt, auf dem Weg dorthin noch zwei weitere hannoversche Groundhopper zumindest kurz mit einem „Guten Morgen“ gegrüßt ging es per Taxi nach Zemun. Dort trat der ehemalige Erstligist FK Zemun im heimischen Rund gegen den FK Hajduk Beograd an. Beide Vereine scheinen derzeit keinen entsprechenden Internetauftritt (mehr) zu haben. Die Srpska BIP Liga ist die dritte Liga in Serbien und in vier Staffeln aufgeteilt, die beiden heutigen Mannschaften sind in der Belgrad-Staffel beheimatet. Zum Spiel kann man eigentlich nicht wirklich viel schreiben: Es war eher schwach und langweilig. Aber immerhin schaffte unser israelischer Hopper es bis zum 2:1 keins der Tore zu sehen 🙂 Eigentlich sehenswert war nur noch der Anschlußtreffer von Hajduk zum 3:2, da der Ball für den Torhüter unhaltbar oben rechts im Tor einschlug. Das war es dann aber auch schon und Zemun kann durch diesen Sieg weiter vom Aufstieg in Liga 2 träumen.

Viele Zuschauer waren heute auch nicht wirklich anwesend. Von den Gästen konnte nicht eine Person ausgemacht werden, dafür aber eine insgesamt zweistellige Anzahl an Groundhoppern, der Großteil davon aus Deutschland und England. Für Stimmung sorgte lediglich die Heimseite. Dort versammelten sich vielleicht 40 Leute und sangen das gesamte Spiel über und schwenkten in der zweiten Halbzeit auch noch zwei große Schwenkfahnen vor dem Bild eines verstorbenen Gruppenmitglieds im Hintergrund. Pyro sollte es hier und heute nicht geben, was unser serbischer Kontakt Nenad mehr oder weniger so erklärte, dass wohl ein Teil der heimischen Fans am Samstag noch Ärger mit der Polizei in/um/bei Vojvodina Novi Sad hatte. Einige der Zuschauer und auch Hopper verließen das Stadion dann zur Halbzeit, um noch zum Basketball zu fahren.

Das Stadion Zemun selbst wusste durchaus zu gefallen. Zwar auch mit einer Laufbahn versehen, hat es aber doch seinen eigenen Charme. Ausgebaut sind lediglich drei Seiten, wobei die Hintertorseite im Gegensatz zu Haupt- und Gegengerade keine Sitzschalen aufweist. Insgesamt dürften hier rund 10.000 Zuschauer reinpassen. Zudem gibt es nebenan eine nette Vereinsgaststätte und das Vereinshaus selbst hat am Dachgiebel und den Fenstern auch die Ausformungen des Vereinswappens erhalten. Passt! Weiter ging es mit Öffis in Richtung Voždovac …

Stadion: Stadion Zemun Beograd
Zuschauer: 300
Eintritt: 150 RSD (ca. 1,20€)
Stadionzeitung:

02.11.2013: FK Crvena Zvezda vs. FK Partizan 1:0 (1:0)

Entgegen sonstiger Gewohnheiten wurde einmal bewußt auf ein Spiel des SV Arminia Hannover verzichtet und ein Kurztrip nach Serbien, genauer gesagt nach Belgrad angetreten. Zusammen mit (BTH-) Jens und Jens aus Flensburg sowie Rolex aus Berlin ging es sozusagen mit zweimal Arminia und zweimal Altona ins Land der Cevapcici. In der Nacht zu Samstag in Belgrad gelandet wurde ging es nach etwas Sightseeing Dank Markos fahrbaren Untersatz bis zur Absperrung und dann zu Fuß weiter zum Stadion Crvena Zvezda (Roter Stern). Denn am heutigen Abend stand das Veciti Derbi, das ewige Derby zwischen dem FK Crvena Zvezda und dem FK Partizan an. Jedem dürfte auch klar sein, dass es dabei eher um das drumherum als um das fußballerische Können auf dem Platz gehen würde 🙂 Daher kann man den sportlichen Teil wohl auch recht schnell abhaken: Die Hausherren gewannen das 145. Derby durch ein Eigentor von Milan Obradovic mit 1:0 und hatten insgesamt auch die bessere Spielanlage bzw. die besseren Chancen. Das Video zum Tor sowie einige weitere gibt es auf dem Youtube-Channel vom Fanzine „Blick über den Lahmannhügel„.

Bereits vor dem Spiel beschäftigten sich die beiden Partizan-Gruppen Grobari und Zabranjeni mit der Sportart Böller- und Bengalen-Weitwurf, jeweils in den anderen Block hinein. Angefeuert von der Roter Stern-Nordkurve unter Führung der Delije sowie dem Rest des Stadions wurden hierbei wohl auch einige Treffer erzielt. Einfach nur krank! Mit Einlauf der Mannschaften startete dann ein Fackel-Festival vom feinsten und es wurden auch über einige Zeit Meinungen, etc. per Spruchbänder gewechselt. Hierbei ist vor allem die Ausdauer aufgefallen, mit der die Spruchbänder hoch gehalten wurden. Aus dem Delije-Block, der zum Einlauf zudem tausende kleine rot-weiße Fahnen schwenkte, wurden während des Spiels auch immer mal wieder Raketen in den Himmel oder auch Richtung Spielfeld geschossen. Zumindest einmal sah es so aus, als ob der Partizan-Keeper auch etwas abbekommen hatte. Allerdings ließ sich dieser davon nichts anmerken. Von unseren Plätzen auf der Haupttribüne hatten wir gute Sicht auf beide Fanbereiche. Bei Partizan war es immer so, dass lediglich einer der beiden Fanblöcke supportete, während der andere dann den Mund hielt. Ist schon arg komisch und man kann zumindest erahnen was möglich wäre, wenn hier wieder an einem Strang gezogen würde. Besonders der kleinere Block links konnte durch geschlossene Klatsch- und Hüpfeinlagen überzeugen!

Ruhig wurde es nur zwischenzeitlich während der Halbzeitpause. Das war auch die einzige Zeit, in der im gesamten Stadion mehr oder weniger mal gesessen wurde. Ansonsten wurde sowohl auf Haupt- als auch auf der Gegengerade 90 Minuten gestanden und angefeuert. Würde ich ja in Deutschland auch mal gerne sehen, aber bei dem ganzen Konsumentenpublikum speziell auch bei großen Spielen und Derbies wohl eher undenkbar! In Halbzeit 2 legte dann die große Partizan-Kurve mit einem schönen Fackel-Intro vor und sorgte anschließend für eine gut zwölfminütige Spielunterbrechung: Man zündete einfach mal sein Choreomaterial an und sorgte so zeitweise für mehr als zehn Feuer im ganzen Stehbereich. Die Feuerwehr konnte auch nicht wirklich löschen, da sie entweder mit Böllern und Bengalen eingedeckt wurde oder aber die Fans die Feuer mit großen Schwenkfahnen, etc. vor dem Löschwasser schützten. War schon recht lustig anzuschauen. Genauso wie die drei ärztlichen Helfer mit ihrem Golf-Caddy, die sich während der Unterbrechung erst einmal mit dem Feuer im Hinterrgund fotografieren ließen (müsste hier Foto 60 sein …). Als die Flammen dann nicht mehr ganz so hoch aus dem Block schlugen, wurde auch entsprechend weitergespielt. Ansonsten wurde vom Schiedsrichter nicht einmal unterbrochen, wenn Böller, Fackeln oder Raketen flogen. Interessiert hier anscheinend nicht wirklich jemanden. Insgesamt eine wirklich grandiose Stimmung, die ich so bisher auch noch nicht live erlebt habe. Aber nicht nur aus diesem Grund wird Belgrad mich sicherlich noch einmal wiedersehen 🙂 Nach dem Spiel ging es dann mit unserer multikulturellen Truppe noch etwas Essen und endete bei ein paar Bierchen der deutsch-griechisch-israelisch-polnischen Groundhoppertruppe in diversen serbischen Kneipen.

Das Stadion Crvena Zvezda, auch Marakana genannt, wusste ebenso zu überzeugen. Zwar mit einer Laufbahn versehen (die zudem vorher gewässert wurde, damit die Bengalen keinen Schaden anrichten), finden hier 50.000 Zuschauer Platz. Und mit den gut 40.000 heute war die Bude aufgrund der freigelassenen Sicherheitsbereiche auch mehr oder weniger ausverkauft. Der Gästebereich beinhaltet keine Sitzschalen (mehr), was heute sicherlich auch besser so war 🙂 Ansonsten fehlen im Rund aber auch so einige Sitzschalen. Hat heute aber niemanden wirklich gestört, da wie gesagt sowieso alle gestanden haben. Lediglich an der Ein- und Auslasssituation  könnte man evtl. noch etwas arbeiten, ansonsten hat das hier und heute voll überzeugt!

Stadion: Stadion Crvena Zvezda Beograd
Zuschauer: 40.034
Eintritt: 1.000 RSD (ca. 8,80€)
Stadionzeitung:

Und auch die Medien haben sich (natürlich) zu diesme Spiel geäußert. Hier mal ein paar Links, die mir im RSS-Reader so aufgefallen sind: