FC Rot-Weiß Erfurt   0
1. FC Saarbrücken 1

      
      

"Sonntags könnt ich kotzen!" Diese Aussage von BTH-Jens, mit dem ich heute zusammen nach Erfurt zum Spiel des FC Rot-Weiß Erfurt gegen den 1. FC Saarbrü,cken gefahren bin, bringt die Umstände bei der Deutschen Bahn AG auf den richtigen Nenner. Dazu aber später mehr. Nachdem man via Asselticket Erfurt erreichte, ging es zum Stadion. Der 14. Erfurt empfing heute den 7. Saarbrücken. Erfurt wollte nach dem Sieg im Mai 2004, der den Aufstieg bedeutete sowie dem Sieg gleich im ersten Zweitligaspiel dieser Saison in Saarbrücken den dritten Sieg gegen die Saarländer folgen lassen. Leider schien dieses Vorhaben die Mannschaft doch irgendwie zu hemmen. Saarbrücken war spielerisch und auch kämpferisch einfach eine Klasse besser. Selbst nach dem 1:0 in der 4. Minute hatte man noch einiges an Chancen auch Dank teilweise katastrophaler Abspielfehler der Erfurter. Bei Erfurt hatte man auch gerade in der 2. Halbzeit nicht den Eindruck, dass sich das Team wirklich gegen die Niederlage stemmen würde. So gab es dann letztendlich auch eine völlig verdiente Heimniederlage gegen einen Gegner, der die Aufstiegsplätze trotz 9 Punkten Rückstand vor diesem Spieltag noch nicht ganz abgeschrieben hat. Der Mannschaft von Horst Ehrmanntraut ist sicherlich noch einiges zuzutrauen. Auch wenn die Härte, die teilweise an den Tag gelegt wurde, bei anderen Schiedsrichtern sicherlich die ein oder andere gelbe oder auch gelb-rote Karte zur Folge hätte.
Die nicht ganz 9.000 Zuschauer froren nicht nur aufgrund des Spiels ihrer Mannschaft. Die Stimmung der heimischen Fans ließ zum Ende dies Spiels auch nach. Es gab auf dem Zaun noch eine kleine Boxeinlage zwischen Ordern und Fans, während diese weiterhin Böller und Heuler in den Innenraum schmissen. Die Gesänge, die immer mal wieder angestimmt wurden erreichten teilweise eine recht gute Lautstärke und dies ohne Überdachung der Stehplätze. Die angereisten Fans aus Saarbrücken, von denen einige angereist waren, machten zu Beginn des Spiels durch ihre Doppelhalter und Fahnen auf sich aufmerksam, dazu gab es ein Spruchband mit der Aufschrift "Kniet nieder ihr Ossis, Saarbrücken ist da". Akkustisch kam aber zumindest auf unseren Plätzen nicht allzuviel an. Abgerundet wurde das ganze durch eine Sonderveröffentlichung der Zeitungsgruppe Thüringen, in der es alle Infos zu dem heutigen Spiel gab sowie zwei Maskottchen, bei denen man nicht direkt erkennen konnte, was sie denn darstellen sollen.
Das Steigerwaldstadion in Erfurt ist ein Mehrzweckstadion, dass aktuell seiner Tartanbahn beraubt ist. Modernisiert wurde das Stadion zuletzt im Rahmen der nationalen Leichtathletikmeisterschaften Anfang der 90er Jahre. Es bietet ca. 16.500 Zuschauern Platz und war damit heute zu knapp 50% ausgelastet. Überdacht ist lediglich die versitzplatzte Haupttribüne. Die Sitzplätze auf der Gegengeraden mit dem gemauerten Tor sowie die Kurvenbereiche sind unüberdacht. Dazu gibt es eine Anzeigetafel und Flutlicht. Die Masten der Flutlichtanlage sehen durch ihre beiden "Ausleger" sicherlich etwas ungewöhnlich aus, sind im Osten der Republik aber häufiger anzutreffen.
Tja, und dann war da noch die Geschichte mit der Deutschen Bahn AG. Schon auf der Hinfahrt mußte man zusätzlich noch in Gotha umsteigen, da der Zug aus Göttingen aus "betriebstechnischen Gründen" nicht direkt nach Erfurt fahren konnte. Auf dem Rückweg wurde uns dies dann zum Verhängnis, da der Zug in Göttingen mit ca. 20 Minuten Verspätung ankam und der Anschlußzug natürlich nicht gewartet hat. Wie viele andere Reisende auch, machte man sich dann auf den Weg zum Servicepoint, um zu erfahren, wie es weitergehen sollte. Aber hier wurde dann mit zweierlei Maß gemessen. Anders kann man es wohl nicht erklären, dass Jens und ich auf den nächsten Regionalzug warten mußten, während die gut aussehende und viel erzählende Dame vor uns in der Reihe mit ihrem Regionalticket per ICE weiter nach Hannover durfte. Zu allem Überfluß hatte unser Regionalexpress dann auch noch wieder 20 Minuten Verspätung, so dass man 1,5 Stunden in Göttingen verbringen durfte. "Sonntags könnt ich kotzen!"