1. FC Magdeburg | 3 | |
FSV Zwickau | 1 |
Zu Fuß ging es dann von der Zetkinstraße direkt in das Ernst-Grube-Stadion, dem eigentlichen Ziel der heutigen Reise. Hier
traf der heimische 1. FC Magdeburg auf den sächischen Vertreter
FSV Zwickau. Während der FSV das Tabellenende in der Oberliga
ziert, hofft man beim FCM noch auf Ausrutscher des FC Carl Zeiss Jena,
um eventuell in die Regionalliga aufzusteigen. Allerdings sind es schon 10 Punkte Rückstand. Magdeburg lag recht früh mit 0:1
zurück, holte dann aber gewaltig auf. Letztendlich war der Sieg mehr als verdient, wenn auch sicherlich begünstigt durch die
gelb-rote Karte für Zwickau. Allerdings war dies dann doch eher Nebensache im letzten Punktspiel im Ernst-Grube-Stadion.
Der Anpfiff wurde bewußt auf 16:30 Uhr gelegt, um noch ein Flutlichspiel zu ermöglichen und sich damit achtungsvoll vom
altehrwürdigen alten Stadion zu verabschieden. Die Flutlichtanlage wurde für dieses Spiel extra noch einmal in Gang gebracht
bzw. repariert.
Die offiziell 2.100 Zuschauer (auch wenn es nach mehr aussah) sahen ein recht gutes und interessantes Spiel. Begonnen wurde es jedoch
mit einer Bengaloaktion der Blue Generation, was ein richtig gutes
Bild abgab. Dazu gab es während des Spiels immer wieder eine Art von Leuchtfontänen. Auf
Zwickauer Seite waren rund 100 Fans angereist, die von einigen
Dynamo-Anhängern unterstützt wurden. Dies wurde dann besonders
durch die "Scheiss-Dynamo"-Rufe aus dem Heimblock deutlich. Entweder sie werden gemocht oder gehasst. Zwischendurch
versuchten beide Seiten den jeweils anderen Fanblock mit Signalmunition zu treffen. In der zweiten Halbzeit zündeten dann
die Zwickauer einiges an Bengalos, was auch ein recht nettes Bild ergab (solange man halt nicht selbst drinstehen muß).
Später wurden dann noch an drei Ecken beinahe zeitgleich Nebeltöpfe gezündet, die ersteinmal das Stadion komplett
einnebelten und so den Spielbetrieb für ca. 5 Minuten unmöglich machten. Der Support war auf Magdeburger Seite eigentlich
durchgängig, während man auf Gästeseite nach gut einer halben Stunde doch merklich abbaute. Nach dem Spiel gab es
dann noch etwas Stress. Ersteinmal hat die Polizei den Haupteingang dichtgemacht, was sich die Leute aber nicht lange gefallen
ließen. Danach ging es zu Fuß zur Bahnhaltestelle, auf die auch die Zuschauer des gleichzeitig geendeten Handballspiels
aus der Bördelandhalle zustrebten. Sonderbahnen oder Busse habe ich nicht gesehen, es fuhren nur die normalen Einheiten nach
Fahrplan. Da die Bahn in die man dann reinkonnte unterwegs auch noch kaputt gegangen ist, ging es zu Fuß weiter zum Bahnhof,
wo die Polizei und einige Magdeburger auch schon auf die Zwickauer warteten. Da dadurch der Tunnel zu den Gleisen teilweise schon
gesperrt bzw. voll war, mußte ich meine Abfahrt noch um eine Stunde nach hinten verlegen.
Das Ernst-Grube-Stadion ist ein Mehrzweckstadion mit einer Aschenbahn sowie weiteren Leichtathletik-Einrichtungen. Dazu gibt es
Flutlicht und eine Anzeigetafel. Beide Kurven bestehen aus Stehplätzen, während die überdachte Haupttribüne und
die unüberdachte Gegengerade Sitzplätze anbieten. Dies sind zumindest auf der Gegengeraden alles Holzbänke, die
teilweise einen recht morschen Eindruck machten. Aber dieses Stadion wird wie so viele andere auch ab dem nächsten Jahr
der Vergangenheit angehören. Denn es wird, so ist es zumindest geplant, Anfang 2005 abgerissen und durch eine neue Arena ersetzt,
wie sie mittlerweile überall aus dem Boden gestampft werden. Geplant war die neue ca. 25.000 Zuschauern Platz bietende Arena
schon seit 1999, aber durch verschiedenste Umstände kann der Bau erst jetzt begonnen werden. Fertiggestellt werden soll sie
dann noch vor der WM 2006 um eventuell als Trainingsstätte für Nationalmannschaften dienen zu können. Gespielt wird
dann ab der Rückrunde im Heinrich-Germer-Stadion, der Heimat des MSV 90 Preussen. Zu früheren Zeiten hat man hier
aber auch schon (selbst internationale) Spiele ausgetragen.