Grasshopper Club Zürich | 0 | |
FC Zürich | 1 |
Auf den Spuren der Fans des FC Z&uumL;rich ging es dann auch für uns zum Stadion Hardturm. Vorbei an der eigentlich Heimat des FCZ, dem Stadion
Letzigrund. Dieses wird aktuell gerade neu gebaut. Die Haupttribüne scheint aber schon mehr oder weniger zu stehen. Und auch die Fans des FC
haben auf ihrem traditionellen Fußmarsch ihre Spuren hinterlassen. Selbst auf der vierspurigen Autobrücke findet man überall
zerbrochene Flaschen und Brandrückstände von diversen Feuerwerkskörpern. Angekommen am Stadion mussten wir uns ersteinmal unseren
Eingang suchen, da auch die Miliz nicht wirklich weiterhelfen konnte. Angekommen am richtigen Eingang begehrten auch die Massen an Grasshopper-Fans
Einlaß. Schließlich standen wir im Block 13 und warten gespannt auf das 206 Derby zwischen dem
Grasshopper Club Zürich und dem
FC Zürich. Die Gäste gingen schon in der 12. Minute durch einen absoluten
Sonntagsschuß durch Eudis mit 0:1 in Führung. Diese Führung war auch bis zur Halbzeit nicht wirklich gefährdet. In der Halbzeit
schien GC-Trainer Krassimir Balakov die richtigen Worte gefunden zu haben. Sein Team drängte nun mit aller Macht auf den Ausgleich. Aber wenn
seine Spieler die Chance nicht selbst vergaben, scheiterten sie an dem überragenden Gästetorhüter. Dieser machte einiges an sehr guten
Chancen zunichte. So mussten die Hopper zwar immer wieder aufpassen, nicht das zweite Gegentor zu kassieren, aber auch der FC Zürich hätte
sich zum Ende hin über ein Unentschieden oder sogar eine Niederlage nicht beschweren dürfen. So blieb es beim 0:1 und der FC Zürich
ist nun Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung vor den Stadtrivalen Grasshopper, der im 206. Duell nicht den 100. Derbysieg schaffte. Wir
machten uns nach dem Spiel noch auf dem Weg in Richtung Innenstadt um eine Kleinigkeit zu essen (die aber trotzdem recht teuer war) und anschliessend
zum Flughafen, wo nach ebenfalls recht kurzer Nacht mit grellem Licht und Musikbeschallung am nächsten Morgen der Flieger gen Norden
abhob.
Das Derby war zwar mit 17.666 Fans ausverkauft, es gab aber vor Anpfiff noch Karten an den Kassen und auch unser Block schien nicht gerade voll
gewesen zu sein. Der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Die Heimfans konnten
zwar nicht gerade mit einer guten Choreo (lediglich ein etwas
größeres Transparent, dazu jede Menge Konfetti zum Einlauf der Mannschaften) oder abwechslungsreichen Gesängen glänzen
("Schlachhofschweine", "Scheiss FCZ", etc.) und hatten ihre lustigste Aktion wohl einmal dadurch, dass der Capo alle anderen dazu
anregte ebenfalls ihre Schuhe in die Höhe zu recken. Als es dann während der Wechselgesänge einmal recht ruhig war und der GC-Capo
vorher immer wieder "Scheiß FCZ" angestimmt hatte, hallte ihm aus dem Gästebereich ein aus über 1.000 Kehlen kommendes
"Halt die Fresse!" entgegen. Worüber man selbst im Heimblock lachen musste. Bei den GC-Fans war man mit dem eigenen Auftreten auch
nicht wirklich zufrieden: "Wir haben dieses eine Transparent. Und der FCZ ...". Ja, und der
FC Zürich hatte da deutlich mehr zu
bieten! Neben einer Choreo über die gesamte Hintertorseite (zwei Züge, ein etwas älterer GC-Zug und ein neuer FC-Zug mit einer auf den
FCZ gestellten Weiche und dem Spruch "Die Weichen sind wieder g'stellt") war auch der Support wesentlich besser und lautstärker. Zudem
zog dort bei fast allen Aktionen wirklich der gesamte Block mit. Dazu gab es dann auch immer mal wieder Leuchtraketen und Bengalen, ohne dass die
Polizei einschritt, geschweige denn im Stadion überhaupt großartig vertreten war. Aber wie heißt es so schön auf den
Eintrittskarten: "Jegliches Abbrennen von Feuerwerk ist strengstens verboten. Abweichende Vorschriften für besondere Spiele bleiben
jederzeit vorbehalten und sind zu befolgen." Was man dem FCZ da wohl befohlen hat? Die Polizei bzw. Miliz trat dann erst auf der Heimfahrt mit
der Straßenbahn in Erscheinung. Bewaffnet mit Tränengas und Gummigeschossen wurde nicht nur eine Bahn aufgrund des Einsatzes der Notbremse
geräumt. Geholfen hat es letztendlich nichts. Denn die Personen, die die Notbremse gezogen hatten, waren schon zu Fuß unterwegs zur
nächsten Haltestelle, um dort in eine andere Bahn einzusteigen und das gleiche Spiel zu wiederholen.
Das Stadion Hardturm bietet wie schon erwähnt 17.666 Zuschauern Platz und ist ein reines Fußballstadion. Zur Zeit spielen beide Teams
dort, da das Stadion Letzigrund für die anstehende EM 2008 umgebaut wird. Nach dem erfolgten Umbau wird dann wohl auch der Hardturm umgebaut und
die Grasshopper werden dann im Letzigrund spielen. Beide Hintertorseiten bieten große Stehbereich für die Fans an. Haupt- und Gegengerade
sind versitzplatzt. Das gesamte Stadion ist überdacht und nur an den Ecken offen. Dazu gibt es Flutlicht und Anzeigetafel. Auch die
internationalen Spiele werden aktuell im Hardturm ausgetragen. Die Stadionzeitung GCZ-Magazin gibt es für zwei Franken zu erwerben. Auf 32
farbigen Seiten gibt es Informationen, aber auch jede Menge Werbung.