Da am Samstag so eigentlich nichts weiter anstand, ging es wie in der letzten Woche schon lose besprochen nach Ahlen. Zusammen mit JFK und Timo war das Ziel die Regionalliga-Begegnung zwischen Rot-Weiss Ahlen und dem FC St. Pauli. Mit dem Auto wurde das Ziel auch recht flott erreicht. Die erste Ernüchterung gab es dann an einem Schnellimbiss in Stadionnähe. Auf das Essen musste gut eine halbe Stunde gewartet werden. Es wurden die Bestellungen nach Eingang Eeinzeln (!) abgearbeitet. Zudem wusste die gute Dame vor Ort nicht einmal, dass heute Fußball ist. Eine Kiste Krombacher scheint ansonsten ja für den gesamten Tag in diesem Laden zu reichen. Aber wenn der Laden voll von St. Pauli-Leuten ist? Die nächste Überraschung wartete gleich am Stadion. Stadionzeitung? Im Gästebereich? Nein! Anordnung von oben. Die Zeitungen könnten ja angezündet werden. Ein derart provinzielles Verhalten ist mir schon lange nicht mehr untergekommen! Das Spiel an sich konnte die Laune dann auch nicht wirklich aufhellen. Der Schiedsrichter pfiff zwar recht kleinlich, unterbrach den (nicht vorhandenen) Spielfluss in Halbzeit 1 damit aber fast gar nicht. Die Gäste schossen recht schnell das 0:1 und schienen sich nun mit der Trainer-Bergmann-Catenaccio-Taktik darauf ausruhen zu wollen. RW Ahlen fand aber in dieser Halbzeit auch so gut wie gar nicht statt. So ging es mit dem 0:1 in die Pause. Nach dem Wechsel wurde das Spiel etwas besser. Ahlen kam zu einigen Chancen, vergab diese aber teilweise sehr blind vor dem Pauli-Gehäuse. Der Ausgleich lag mehr oder weniger in der Luft. St. Pauli tat dagegen ersteinmal recht wenig. In den letzten 20 Minuten erzielten die Braun-Weißen dann noch zwei Abseitstreffer die nicht gegeben wurden. Zumindest das zweite Abseits war aber wohl recht fragwürdig. Fast im Gegenzug fiel dann der mittlerweile verdiente Ausgleich für Ahlen. Und kurz vor Schluss h&aum;tte sogar noch der Siegtreffer fallen können, wenn nicht sogar fallen müssen. So endete die Begegnung mit 1:1. Nur dank der weiteren Unentschieden des heutigen Tages kann St. Pauli wohl weiterhin mit dem Aufstieg liebäugeln. Dazu müssen aber in der kommenden Woche Siege gegen Osnabrück (H) und Düsseldorf (A) her. Ahlen verschafft sich etwas Luft (13.) im Abstiegskampf.

3.728 Zuschauer sahen die heutige Partie im Wersestadion. Aus Hamburg bzw. an St. Pauli-Fans waren gut 1.500 angereist. Die Stimmhoheit lag daher auch ganz eindeutig bei den St. Paulianern. Jede Menge Fahnen und Gesänge, die sich vom in den Ligen vorherrschenden Einheitsbrei abheben, rundeten das ganze ab. Die Heimfans machten sich nur hin und wieder einmal mit Gesängen und ihren Fahnen bemerkbar, was aber trotz der Überdachung akkustisch nicht wirklich gut rüberkam. Aber das kann auch an der Stadionbauweise insgesamt liegen (recht offen). Die anwesende Polizei bekam heute erwartungsgemäßwieder einmal nichts zu tun. Was man dort immer erwartet?

Das Wersestadion in Ahlen liegt am gleichnahmigen Fluß, der Werse. Es handelt sich um ein reines Fußballstadion, dass nicht ganz 11.000 Zuschauern Platz bietet. Allerdings sind die Sichtmöglichkeiten aufgrund der Zäune und der flachen Bauweise teilweise doch recht eingeschränkt. Auf beiden Hintertorseiten gibt es jeweils drei Stehblöcke, wobei der Gästebereich normalerweise nicht ganz so groß ausfällt wie heute gegen St. Pauli. Die Haupttribüne ist komplett überdacht und versitzplatzt. Die Gegengerade ist ebenfalls überdacht und bietet Stehplätze für die Heimfans an. Richtig laut wird es aber aufgrund der offenen Bauweise an den Ecken sowie der fehlenden Überdachung der beiden Hintertorseiten kaum einmal werden. Neben einer recht guten Bratwurst gibt es dann noch vier Flutlichtmasten, die auch beim heutigen 14:00 Uhr-Spiel in Betrieb waren. Eine Anzeigetafel sucht man aber vergebens.